Corona: Diskussion um Solinger Schulmodell Nur Defizite kaschieren?

Betr.: Solinger Schulmodell

Dem Solinger Schulmodell ist gegenüber dem starren Bestehen des Schulministeriums NRW auf Präsenzunterricht aus folgenden Gründen der Vorzug zu geben:

1.) Bei halbierter Klassenstärke ist der Lernerfolg der anwesenden SchülerInnen wesentlich größer als bei voller Klassenstärke Also ist die einwöchige Unterbrechung durch Distanzunterricht, was das Lernpensum und den Lernerfolg angeht, nicht so gravierend, wie allgemein vermutet wird. Außerdem könnte sich der Lehrer / die Lehrerin wesentlich intensiver um einzelne SchülerInnen kümmern.

2.) Gerade in der kalten Jahreszeit müsste bei geringerer Aerosol-Konzentration auf Grund der geringeren SchülerInnen-Zahl seltener gelüftet werden und der Unterricht würde seltener unterbrochen, was auch der Lernatmosphäre und dem Lernerfolg zugute käme.

3.) Das Gedränge in Schulbussen und die damit verbundene Infektionsgefahr würde verringert. Kommunen müssten in der Folge nicht zusätzliche Schulbusse kaufen oder anmieten und könnten das eingesparte Geld stattdessen in die längst überfällige Digitalisierung der Schulen investieren.

Eine Schulministerin, die alle diese Gründe ignoriert, muss sich fragen lassen, ob sie vielleicht ihren Beruf verfehlt hat, oder ob mit dem starren Bestehen auf Präsenzunterrricht nur die Defizite einer verfehlten und zu trägen Schulpolitik in der Vergangenheit kaschiert werden sollen.

Hans-Jürgen Hiby

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