Soforthilfen für die freie Kultur und Streaming auf STEW.ONE „Wie kann das gehen?“

Wuppertal · Olaf Reitz ist freier Schauspieler, Rezitator und in vielerlei Hinsicht aktiver Teil der freien Wuppertaler Kulturszene. Die Rundschau erreichte ihn telefonisch (natürlich) zu Hause – und fragte nach der aktuellen Lage.

 Olaf Reitz - hier im Einsatz als Sprecher.

Olaf Reitz - hier im Einsatz als Sprecher.

Foto: olaf.reitz.de

Reitz beginnt mit einer positiven Meldung: Die von der NRW-Landesregierung auf den Weg gebrachten Soforthilfen in Höhe von bis zu 2.000 Euro für entgangene Einnahmen durch abgesagte Auftrittstermine seien bereits auf dem Weg. Der für zahlreiche Text- und Performance-Formate bekannte Künstler: „Die Abwicklung dieser Soforthilfe läuft über die Bezirksregierung, mit der meiner Erfahrung nach die Kooperation stets gut klappt. Die sind dort sehr kooperativ.“

Wie funktioniert das Ganze? Reitz: „Eingereicht werden müssen eine Dokumentation, Buchungsbelege und der Nachweis der KSK-Mitgliedschaft.“ Zur Erklärung: Die Künstlersozialkasse (KSK) sorgt dafür, dass selbständige Künstler und Publizisten einen ähnlichen Schutz der gesetzlichen Sozialversicherung genießen wie Arbeitnehmer. Problematisch wird es für alle freien Künstler, die nicht in der KSK versichert sind – und das trifft für durchaus nicht wenige zu. Olaf Reitz: „Da muss jetzt schnell geklärt werden, wie es gehen kann, dass diese Leute auch Soforthilfen bekommen. In Solingen beispielsweise kümmert sich die Stadt darum. Hier in Wuppertal wäre eventuell das Kulturbüro gefragt, denn dort sind ja alle Künstler der Stadt bekannt.“

Jedenfalls wird es Dienstag (24. März 2020) ein Treffen der Kulturszene mit Oberbürgermeister Andreas Mucke geben. Das Thema ist klar: Wie kann es weitergehen mit der Kultur in Wuppertal? Ob es eine virtuelle Begegnung beispielsweise per Video-Konferenz oder ähnlichem sein wird, weiß Olaf Reitz jetzt (nachmittags am Montag, 23. März) noch nicht. Einen Wunsch hat er aber schon: „Dass sich auch die Bühnen als wichtiger Player in dieses Gespräch einklinken, und nicht etwas ganz Eigenes machen.

Der noch „namenlose“ große Zusammenschluss der Wuppertaler Kulturszene hat zurzeit über 100 Künstler im Verteiler, an den bisher gelaufenen Telefonkonferenzen haben bis zu 30 Personen teilgenommen. Eine „Folge“ davon ist das Live-Streaming-Angebot STEW.ONE, das viele Wuppertaler Kulturangebote nach Hause zu den Usern bringt. Da ist schon jetzt viel los, zusätzlich noch viel Platz für Weiteres – und eine Möglichkeit, Geld zu spenden für das Gesehene und Gehörte gibt es außerdem.

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