Becker, Lemper, Wokalek: „Die sieben Todsünden“ in Wuppertal Drei Starke Stunden mit den Stars

Wuppertal · Mit begeistertem Applaus schon am Ende des ersten Teiles, sprich zur Pause, sowie mit lautem Jubel am Ende gefeiert wurde am Samstag (7. März 2020) die Premiere des Pina-Bausch-Tanzabends „Die sieben Todsünden“ im Opernhaus.

 Todsündige Kosmetik: Stephanie Troyak (links) und Meret Becker.

Todsündige Kosmetik: Stephanie Troyak (links) und Meret Becker.

Foto: Christian Clarke

Die bittere Brecht-Weill-Geschichte der gleichnamigen Schwestern Anna sowie der zweite Teil „Fürchtet euch nicht“ voller Brecht-Weill-Chanson-Welterfolge fesselten ein volles Haus.In Teil 1 begeisterte die bekannte Schauspielerin Meret Becker als großartige Brecht-Sängerin, in Teil 2 war ihr die schon in der Bausch-Macbeth-Interpretation „Er nimmt sie an der Hand...“ überzeugende Johanna Wokalek sogar eine Intensitäts-Nasenlänge voraus. Anstelle von Meret Becker wird am Freitag, 13. März, Star-Sängerin Ute Lemper in Wuppertal sein – und am Samstag, 14. März, übernimmt Meret Becker auch Teil 2 für Johanna Wokalek.

Der (mit Pause) knapp dreistündige Abend, den das Wuppertaler Sinfonieorchester musikalisch begleitet, brachte außerdem eine Begegnung mit Melissa Madden Gray als großartiger Interpretin des „Surabaya Johnny“-Songs sowie mit den deutschen Theater- und TV-Schauspielern Erika Skrotzki und Steffen Laube.

Was das bestens aufgelegte Bausch-Ensemble – allen voran Stephanie Troyak, Ophelia Young (auch sie singt!) und Tsai-Wei Tien – abliefert, ist definitiv fulminant und (be)rauschend. Raumfüllende Choreographien, Kostüm-“Orgien“, Präzision, Rasanz, Geschwindigkeit, dann wieder Stille, Schmerz, tiefes Gefühl.

Dem alten Brecht hätte das gut gefallen. Doch auch für ihn würde gelten: Die noch kommenden Aufführungen am 13., 14. und 15. März sind eigentlich ausverkauft. Aber die Hoffnung auf Restkarten stirbt ja nie…

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