Kulturausschuss Tanztheater: SPD erwartet „lückenlose Aufklärung“

Wuppertal · Die Wuppertaler SPD verlangt mit Blick auf die juristische Auseinandersetzung zwischen dem Tanztheater Pina Bausch und Intendantin Adolphe Binder im nächsten Kulturausschuss Aufklärung. Dabei geht es um das Vorgehen des PR-Beraters Ulrich Bieger.

 Adolphe Binder mit ihrem Anwalt vor dem Landesarbeitsgericht in Düsseldorf.

Adolphe Binder mit ihrem Anwalt vor dem Landesarbeitsgericht in Düsseldorf.

Foto: Mikko Schümmelfeder

Binder war 2018 fristlos gekündigt worden. Sowohl das Wuppertaler Arbeitsgericht als auch das Landesarbeitsgericht in Düsseldorf erklärten das Vorgehen der Stadt für unwirksam.

„Diverse Medienberichte legen nahe, dass leitende Mitarbeiter der Wuppertaler Stadtverwaltung den Auftrag erteilt haben sollen, im Vorfeld der Kündigung der damaligen Intendantin des Tanztheaters Pina Bausch, Adolphe Binder, Informationen an die Öffentlichkeit zu bringen, mit dem Vorsatz, das Image von Frau Binder zu schädigen“, so Bürgermeisterin Ursula Schulz.

Die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion: „Wir möchten wissen, ob der PR-Berater Ulrich Bieger von Mitarbeitern der Stadtverwaltung einen entsprechenden Auftrag erhalten hat und wenn ja, von wem und wann er beauftragt wurde und welche Kosten der Stadt Wuppertal für diese mögliche Beauftragung entstanden sind.“ Man erwarte „eine lückenlose Aufklärung dieses für einige Personen extrem belastenden Sachverhalts“.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Klaus Jürgen Reese: „Schenkt man den Medienberichten, die auf den Aussagen des PR-Beraters Ulrich Bieger beruhen, glauben, sollen im Vorfeld der Kündigung Adolphe Binders mehrere Treffen, unter anderem mit Vertretern der Wuppertaler Verwaltungsspitze, stattgefunden haben, in denen die Vorwürfe gegen Frau Binder gesammelt worden seien. Dies soll mit dem Vorsatz geschehen sein, den Ruf von Adolphe Binder im Vorfeld der Kündigung in der Öffentlichkeit zu schädigen. Herr Bieger sei dann im Rahmen eines solchen Treffens beauftragt worden, die zusammengetragenen, schädigenden Informationen an ausgewählte Medienvertreter weiterzugeben.“

Seine Schlussfolgerung: „Dass eine Anzeige gegen Unbekannt, die das Wuppertaler Tanztheater wegen des Verrates von Geschäftsgeheimnissen anschließend stellte, von der Wuppertaler Staatsanwaltschaft eingestellt wurde, da es eben keinen Geheimnisverrat gab, legt weiterhin nahe, dass ein solcher Auftrag tatsächlich erteilt wurde. Sollten sich diese Vorwürfe bewahrheiten, werden die entsprechenden Personen mit den Konsequenzen leben müssen. Der Schaden für den Ruf des Kulturstandorts Wuppertal ist schon jetzt enorm.“

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