Von der Geburt bis zum Tod

Wuppertal · Liebe, Träume, Wünsche: Theaterpädagogin Sylvia Martin erarbeitet mit Laien zusammen eine szenische Collage, in der Menschen verschiedener Generationen auf der Bühne stehen.

 Sylvia Martin (links) und Celine Nesgen...

Sylvia Martin (links) und Celine Nesgen...

Foto: Jens Grossmann

Jonathan ist mit seinen zehn Jahren der Jüngste im Kreis der Theaterfreunde. Zusammen mit neun weiteren Darstellern, die 18, 40, 50 und auch über 70 Jahre alt sind, will er das Stück "Mehr vom Leben" auf die Bühne bringen.

 ... proben mit ihrem Mehrgenerationen-Ensemble den Theaterabend „Mehr vom Leben“.

... proben mit ihrem Mehrgenerationen-Ensemble den Theaterabend „Mehr vom Leben“.

Foto: Jens Grossmann

"Die Texte zu diesem Abend haben die Teilnehmer selbst zusammengestellt, teils aus literarischen Vorlagen, die sie besonders lieben, aber es sind durchaus auch selbst geschriebene Texte dabei. Wir werden kein Theaterstück mit Handlung auf die Bühne bringen, sondern einzelne Szenen, die sich zu einem Bild zusammensetzen sollen", so Theaterpädagogin Sylvia Martin, die sich für ihre Projekte mehr männliche Beteiligung wünscht — und das quer durch alle Altersklassen.

In "Mehr vom Leben" soll der Bogen von der Geburt bis zum Tod gespannt werden: So wird von der eigenen Geburt mitten im Krieg erzählt, vom Vater, der sein Kind erst sieben Jahre später nach Ende der Kriegsgefangenschaft zum ersten Mal in die Arme schließen konnte, es geht um Liebe und Glück, um Träume, Wünsche, um Probleme — und auch der Tod wird nicht ausgeklammert.

"Natürlich liegen die Schwerpunkte auf den Texten der Erwachsenen, aber für unseren jüngsten Darsteller haben wir aus ,Hans im Glück' ,Jonathan im Glück' gemacht. Beim Thema Tod gab es auch Ablehnung, es ist da, aber man beschäftigt sich nicht gerne damit", vermutet Sylvia Martin.

Dem widerspricht ihre Assistentin Celine Nesgen: "Gerade zum Thema Tod kamen sehr viele Ideen, so dass man schon bremsen musste. Unser Theaterabend lebt auch von der Bewegung. Die Menschen auf der Bühne agieren miteinander, formen Bilder."

Apropos Bilder: Auch das Bühnenbild verspricht ungewöhnlich zu werden. "Eine unserer Teilnehmerinnen malt sehr gut, sie wird im Lauf des Abends ein Bild auf die Rückseite der Bühnenwand zeichnen. Vielleicht nehmen wir noch Birkenstämme hinzu, aber das überlegen wir noch. Die Kostüme sind bereits fertig", hat Theatermacherin Sylvia Seidel wenige Tage vor der Premiere noch eine Menge Arbeit vor sich.

+++ Fakten +++

Premiere von "Mehr vom Leben" ist am Samstag (26. März 2016) um 19.30 Uhr im Theater am Engelsgarten. Die Karten kosten acht, ermäßigt vier Euro — und es gibt sie bei der Kultur-Karte im City-Center an der Schloßbleiche unter Telefon 563—7677.

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