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„Stößels Komödie“ zieht ins Wuppertaler Luisenviertel

Abschied vom Karlsplatz : „Stößels Komödie“ zieht ins Luisenviertel

„Stößels Komödie“ schließt endgültig die Pforten am Karlsplatz. Neues Übergangsquartier ist ab Ende November der Breuersaal am Laurentiusplatz. Bis dahin tritt das Ensemble an unterschiedlichen Stellen in der Stadt auf.

„Nach anderthalb Jahren der Schließung können wir langsam wieder starten, spüren aber, wie alle Privattheater, dass die Auslastung nur bei knapp 25 Prozent liegt. Da wir nicht wissen, wie lange das so sein wird, und auch wirtschaftlich arbeiten müssen, haben wir Entscheidungen treffen müssen“, so Intendant Kristof Stößel. Man habe sich nicht mit dem Vermieter über die Zahlungen während der Schließung und ein „Entgegenkommen für die kommende Zeit“ einigen können. Zudem gebe es „horrende Nebenkostenforderungen, die die Nebenkosten mehr als verdreifachen“, sowie einen Brandschutzumbau, „den der Vermieter an uns weitergibt“.

Stößel: „Dazu kommt der schreckliche Zustand des Platzes am Theater und des Karlsplatzes. Unzählige Ratten, Drogenhändler und zwielichtige Gestalten bevölkern den Bereich und lassen eine Außengastronomie nicht zu. Dazu kommt die Gefahrenlage, in die wir unsere Mitarbeiter und Gäste nicht bringen möchten.“

Das Resümee: „Mit einem weinenden und einem lachenden Auge verabschieden wir uns vom Karlsplatz. Im September 2018 sind wir mit durchschnittlich 75 Gästen bei vier Vorstellungen pro Woche gestartet und konnten uns bis März 2020 auf sechs Vorstellungen pro Woche mit durchschnittlich 114 Gäste steigern. Dieser Erfolg liegt zum einen an unserer Theaterfamilie, bestehend aus allen Mitarbeitern von Verwaltung, Kasse, Gastro, Technik bis hin zu unseren Schauspielern, und zum anderen an unseren wunderbaren Gästen, die immer mehr wurden und das Unterhaltungstheater schätzen und unterstützen. Wir hoffen auf diesen Erfolg aufbauen zu können und nun auch am neuen Platz wieder alle Besucher begrüßen zu dürfen. Wir finden, dass eine Stadt wie die unsere ein privates Boulevardtheater braucht, und werden weiter für Anerkennung und Wahrnehmung durch die Stadtverwaltung kämpfen.“

  • Theaterchef Kristof Stößel.
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  • Blick auf die Zuschauerränge der „Komödie“.
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  • Das Ensemble vor dem Brauhaus.
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Die mit der Familie Küpper getroffene Übergangslösung dauere bis Juli 2022, mit der Option einer Verlängerung, bis der große Umbau beginnt. „Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei unseren neuen Vermietern, die uns trotz der unsicheren Lage als Mieter aufnehmen und mit uns eine, für beide Seiten gute Mietlösung gefunden haben. Dies gibt uns und unseren Mitarbeitern die Chance, wieder unseren Beruf auszuüben und bestes Unterhaltungstheater für unsere Gäste anzubieten“, so Stößel. „Wir freuen uns sehr darüber und werden diese Zeit nutzen, um zu sehen ob die Gäste wieder in ausreichender Anzahl ins Theater kommen. Nächsten Sommer werden wir dann entscheiden, ob es in Wuppertal weitergehen kann oder Stößels Komödie einen neuen Standort finden muss. Der bekannte Breuersaal bietet uns mehr Platz und kann auch mit Abstandsregelungen ausreichend Gäste begrüßen. Die Lage am Laurentiusplatz als Tor zum Luisenviertel ist ideal für ein Theater, und es finden sich im Umkreis ausreichend Parkplätze und Restaurants.“

Los geht es am 26. November 2021 mit der neuen Weihnachtskomödie „Bäumchen wechsel Dich“. Am 21. Januar 2022 folgt die Komödie „Nackte Tatsachen“, von März bis Mai kommen die „Landeier“ nochmals auf die Bühne, um danach vom zweiten Teil „Landeier2“ abgelöst zu werden. Es wird auch Gastspiele von Ingo Oschmann, Aaron Hypnose, Gina de Lámore und dem Udo-Jürgens-Programm mit Dirk Stasikowski geben. Die kultigen „Christmas Divas“ sind am 22. und 23. Dezember live zu erleben. Alle aktuellen Informationen gibt es auf der Homepage.

Nach dem Erfolg von „Extrawurst“ im Biergarten des Wuppertaler Brauhauses wird die Komödie vom 25. September bis 17. Oktober noch mal im Brausaal des Brauhaues gespielt. Im Oktober startet die Krimikomödie „Fünf Frauen und ein Mord“, die mit einem Vier-Gänge-Menü im Hotel-Restaurant „Scarpati“ gezeigt wird.