Helene-Weber-Denkmal Sogar eine Sprache aus Afrika

Wuppertal · Die Einweihung des Helene-Weber-Denkmals rückt näher. Bildhauermeister Gregor Rasch arbeitet aktuell an den zehn Kinderhandschriften für das Denkmal.

 Bildhauer Gregor Rasch beim Kinder-Workshop auf dem Helene-Weber-Platz.

Bildhauer Gregor Rasch beim Kinder-Workshop auf dem Helene-Weber-Platz.

Foto: Stadt Wuppertal

Rund um den Lindenbaum auf dem Helene-Weber-Platz in unmittelbarer Nähe der Diakonie-Kirche am Rand des Mirker Viertels werden zehn Schriftzüge mit dem Text „‚Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ in der vorhanden Pflasterung verlegt. Handschriftlich geschrieben von zehn Kindern, in den acht häufigsten Sprachen des Mirker Quartiers – Deutsch, Türkisch, Arabisch, Italienisch, Polnisch, Serbisch, Griechisch, und Bulgarisch sowie in Französisch und Ewe, einer afrikanischen Sprache aus dem Raum Togo und Ghana.

Das Menschenrecht der Gleichberechtigung ist von der Wuppertalerin Helene Weber und den drei anderen „Müttern des Grundgesetzes“ 1949 mühsam mit einer bundesweiten Kampagne erkämpft worden. Die zehn Sprachen stehen symbolisch dafür, dass der Kampf für das universelle Menschenrecht auf Gleichberechtigung in Deutschland und weltweit gerade erst angefangen hat.

Kinder aus dem Quartier haben sich am vergangenen Samstag bei einem Steinmetz-Workshop auf dem Helene-Weber Platz die Arbeit des Bildhauermeisters Gregor Rasch angesehen und konnten dabei auch im weichen Baumberger-Kalksandstein eigene Buchstaben und Zeichen einmeißeln. Leonie und Joulina haben den Schriftzug für das Denkmal in Deutsch geschrieben und freuen sich jetzt darauf, dass ihre Handschrift nun 100 Jahre und länger auf dem Platz zu sehen ist.

Für den siebenjährigen Maxi ist Deutsch ganz klar seine Muttersprache. Aber Ewe, die Sprache seiner Eltern aus Togo, ist ihm wichtig. Jetzt freut er sich, dass seine Handschrift in Ewe zum Denkmal gehört. „Wir haben in der Bibel in Ewe-Sprache nachgesehen und extra in Togo angerufen, damit die Übersetzung richtig ist“, so Maxis Mutter.

Hiltrud Rasch, als Lehrerin an der Grundschule Mirker Bach aktiv in das Projekt eingebunden und Ehefrau von Gregor Rasch, sowie Dieter Bieler-Giesen von der Stadt Wuppertal, freuen sich über diese lebendige Vermittlung ganz im Sinne von Helene Weber. Neben den zehn Schriftzügen der Kinder besteht das Denkmal aus einem Wandbild der Künstlerin Birgit Pardun und einer Lichtinstallation des Künstlers Gregor Eisenmann.

Am Samstag (18. September 2021) findet die Einweihung statt. Das Programm beginnt um 16 Uhr mit einer Kunstaktion sowie mit Essen und Getränken. Um 17 Uhr wird das Denkmal von Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach eingeweiht. 

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