Die freien Theater sind wieder da Frau Müller, die Falle und eine Extrawurst

Wuppertal · Nach dem Ende der Sommerferien starten seit jeher auch die freien Theater in die neue Spielzeit. In diesem Jahr ist es der Neustart der Bühnenkunst nach langer Zwangspause. Doch nicht alle können den Spielbetrieb jetzt wieder aufnehmen.

Im „K4 – Theater für Menschlichkeit“ am Neuenteich läuft „Die Falle“, eine (kriminalistische) Kooproduktion mit dem Theater „Krimödie“ aus Hamburg. Unser Bild zeigt Mona und Kris Köhler zusammen mit Wernher Becker in der Mitte.

Foto: K4-Theater

Die gute Nachricht zuerst: Alle drei freien Theater mit eigener Spielstätte haben die Lockdowns und die damit verbundenen Spielverbote überstanden. Es ist sogar ein neues Theater hinzugekommen. Das „K4 – Theater für Menschlichkeit“ am Neuenteich hat im Juni seine erste Premiere gefeiert. Seit August stehen nun jeden Monat neue Produktionen auf dem Plan, die en-suite, also einige Wochen hintereinander, aufgeführt werden. Gerade wird der Krimi „Die Falle“ gezeigt, dann steht „Der Vorname“ auf dem Programm.

Der En-suite-Spielbetrieb läuft auch bei Stößels Komödie am Karlsplatz – nur mit dem Unterschied, dass das Ensemble an andere Aufführungsorte ausweicht. Für die Komödie „Extrawurst“ ist das Team um Kristof Stößel ins Brauhaus nach Barmen gegangen. Dort wurde zunächst im Biergarten gespielt; ab dem 25. September geht’s im Brausaal weiter. Im September und Oktober sind Stößel & Co. mit vier Krimi-Dinner-Abenden im Restaurant Scarpati vertreten. Ab dem 23. Oktober könnte es auf der eigenen Bühne an der Friedrichstraße mit der Wiederaufnahme von „Ein Mann mehr ist noch zu wenig“ wieder losgehen. Sicher sei das aber nicht, räumt Kristof Stößel ein.

Das Taltontheater (TTT) hat die erste Premiere seit anderthalb Jahren auf den 11. September gelegt. „Frau Müller muss weg“ sollte schon im vergangenen Jahr auf der Bühne an der Wiesenstraße 118 zu sehen sein – dazu kam es dann bekanntermaßen nicht. „Es ist ein Wunder, dass wir die lange Zeit, in der wir nicht spielen durften und keine Einnahmen hatten, wirtschaftlich überlebt haben“, sagt der künstlerische Leiter Jens Kalkhorst. Staatliche Unterstützung und Spenden sowie die Stundung der Miete hätten das möglich gemacht. Doch nun müsse man spielen – und zwar vor möglichst vielen Gästen, um die Mietrückstände begleichen zu können.

Mehr Planungssicherheit braucht das Theater in Cronenberg, um wieder eröffnen zu können. „Wenn es klare Vorgaben gibt, können wir wieder planen. Wir brauchen etwa sechs Wochen Vorlauf, um wieder spielen zu können“, so Geschäftsführer Ralf Budde. Allerdings müsse es sich auch rechnen, räumt er ein. Klare Regeln scheint es nun zu geben. Vielleicht geht’s im TiC dann bald wieder los.