Buch zum 20-jährigen Jubiläum Renate und Eberhard Robke-Stiftung: „Auf die Reise gegangen“

Wuppertal · Vor 20 Jahren wurde die Renate und Eberhard Robke-Stiftung gegründet. Zum Geburtstag gibt es ein feines Buch – und viele Erinnerungen.

Eberhard Robke (Mi.), Museumsdirektor Roland Mönig (re.) sowie Gunther Wölfges, Vorstandssprecher des Kunst- und Museumsvereins, vor „Havapaintamilkaday“ von Karl Horst Hödicke, dem ersten Bild, das die Robke-Stiftung für das Von der Heydt-Museum erworben hat.

Foto: Simone Bahrmann

„Es ist selten, dass jemand so eng am Museum und so offen im Denken ist.“ Das sagt Roland Mönig, Direktor des Von der Heydt-Museums, über Eberhardt Robke, den jetzt 89-jährigen Stifter. Ein Mann von großer Sachkenntnis und Gespür in Sachen zeitgenössischer Kunst – und, so Mönig weiter, von „unendlichem Wissen“.

Eberhardt Robke, der die Stiftung, die nach ihm und seiner verstorbenen Frau benannt ist, heute zusammen mit seiner Tochter Renate Robke-Bergmann leitet, füllt – vereinfacht gesagt – die Lücke, dass das Von der Heydt-Museum kaum einen Etat für Ankäufe hat. Und auch vor 20 Jahren nicht hatte. So wurde seinerzeit die Stiftung gegründet, die seither über 30 wichtige gegenwärtige Werke ankaufte. Übertragen werden diese Arbeiten an den Wuppertaler Kunst- und Museumsverein (KMV), der sie dann dem Museum zur Verfügung stellt.

Im Rückblick schaut Eberhard Robke auf 2005, das Jahr der Stiftungsgründung, und die Idee, das expressive Großformat „Havapaintamilkaday“ von K.H. Hödicke fürs Von der Heydt-Museum zu bekommen. Er sagt: „Dann sind wir auf die Reise gegangen.“ Stets mit dem Blick auf die Kunst nach 1945. Und auf den Bezug zur Gegenwart.

„Normale“ Ankäufe, spannende Ersteigerungen, viele Gespräche, auch mal Diskussionen gab es während dieser Reise. Bis hin zum bisher letzten Werk, das nach Wuppertal kam: Für das Monumental-Format „Anselm hic fuit“ aus einer zwölfteiligen Werkgruppe des bedeutenden deutschen Malers Anselm Kiefer haben Robkes Tochter und sein Schwiegersohn erhebliche Mittel beigesteuert. Denn für einen echten, riesigen Kiefer war die Stiftung selbst nicht „schwer“ genug.

Die Geschichte dieses (spontanen!) Kaufes, bei dem Wuppertal dank Geduld und guter Fügung knapp vor einem US-amerikanischen Museum, das den zu zahlenden Preis nicht rechtzeitig zusammenbrachte, zum Zuge kam, klingt wie ein Kunst-Thriller. Zumal, wenn Eberhard Robke auf seine gelassene und gut gelaunte Art bildreich davon erzählt.

Apropos bildreich: Das Buch, das es jetzt zum 20-jährige Bestehen der Robke-Stiftung gibt, liefert hochwertiges Foto- und Repromaterial, außergewöhnliche Texte sowie ein spannendes Gespräch zwischen Eberhard Robke und Roland Mönig, die sich ganz offenbar bestens verstehen. Zu haben für 25 Euro im Museum.