Wuppertal ist vielfältig, bunt. Und Wuppertal will das bleiben – wie so oft werden die Menschen hier kreativ und einfallsreich, um der Lähmung, der Angst ein Schnippchen zu schlagen. „Pinke Propaganda“ – weil Pink allem entgegensteht, was Braune wollen. Weil es leuchtet und strahlt und Rechten total unangenehm ist.
Eine „Wupperwelle“, um Nichtwählerinnen und Nichtwähler dazu aufzurufen, sich einzumischen, ihre Stimme zu nutzen. Jugendliche, die schon längst begriffen haben, dass es gemeinsam besser geht und dass Nazis heimlich Ayran trinken. Ein politischer Poetry Slam, bei dem die Wuppertaler Kandidatinnen und Kandidaten nach einer äußerst bescheidenen Woche im Bundestag sogar noch Humor aufbringen, mit dem sie die Demokratie verteidigen. Omas, die laut gegen Rechts sind, und mit dem Bündnis „Wuppertal stellt sich quer“ genau das tun: Sie laden alle dazu ein, sich querzustellen, laut zu sein, dem Rechtsruck etwas entgegenzusetzen.
Und da machen so viele Menschen aus Wuppertal (und Umgebung) mit, dass die Demonstration am Samstag vom Willy-Brandt-Platz auf den Platz an der Kluse vor dem Pina-Bausch-Zentrum verlegt werden musste. Tausenden, Zehntausenden ist es wichtig, Flagge zu zeigen, aufzustehen. Sie wandeln ihre Angst, ihre Wut, ihre Sorgen in positive Energie um, nutzen sie als Antrieb, kommen raus aus dem Ohnmachtsgefühl. Sie setzen sich ein für die Demokratie.
Gemeinsam, im Wissen darüber, dass bundesweit noch viele Hunderttausende mehr auf die Straße gehen und ihr Kreuz nicht bei einer in Teilen rechtsextremen Partei machen, fällt es jeder und jedem Einzelnen leichter, einen Weg hinaus aus Ohnmacht und Angst zu finden.
Dass in Wuppertal gerade so viel passiert, auf so kreative und vielfältige Weise, lässt sich in dem pinken Slogan zusammenfassen – und natürlich fühlen: „Amore, Digga.“ Amore ist die Wuppertaler Antwort – die gleichzeitig universell ist. Amore ist miteinander. Amore ist Pink statt Braun.
