Weitere Highlights sind „Innen sind wir gleich“, das unter einem Vollmilch-, einem weißen und einem Zartbitter-Schokokuss steht, „Nazis trinken heimlich Ayran“ mit einem abgebildeten Joghurtgetränk-Becher sowie ein Malpinsel, der Farben vermengt: „Misch dich ein“. Genau darum geht es der Initiative, die sich vor allem an Nichtwählerinnen und Nichtwähler wendet: Dass alle ihre Stimme nutzen, um sich gegen rechtsextremistische Parteien stark zu machen, um die Demokratie zu stärken.
Gegründet hat sich die überparteiliche „Wupperwelle“ aus dem Umfeld der Färberei in Oberbarmen anlässlich der Europawahl im vergangenen Jahr. „Jetzt konzentrieren wir uns auf die Bundestagswahl und im September dann auf die Kommunalwahl“, berichtet Ernst Diebels, Mitbegründer der Initiative. Um die Menschen zum Wählen zu bewegen, setzt die Gruppe, die sich eher zur „älteren Generation“ zählt, auf die Beteiligung von Jugendlichen.
Die „Wupperwelle“ hat dafür Kontakt zu Schulen und Kunstlehrerinnen hergestellt, die das Thema Demokratie und Vielfalt im Unterricht aufgegriffen haben – entstanden sind die Plakate, die nun zur Bundestagswahl in den Wuppertaler Medien gezeigt werden sollen – und die bestenfalls alle, die nicht wählen gehen wollen, doch noch überzeugen können. „Denn eine hohe Wahlbeteiligung stärkt das demokratische Parteienspektrum und mindert den Einfluss extremer Parteien und Gruppierungen“, erklärt die „Wupperwelle“.
Während die Plakate vor der Europawahl noch in den Schwebebahnstationen hingen, funktioniert das nun zur Bundestagswahl nicht. Sie kommt etwas zu früh, sodass der „Wupperwelle“ die Zeit fehlte, das nötige Geld aufzutreiben. Um den Plakaten der Jugendlichen trotzdem ein Forum zu bieten, erscheinen sie nun in den Medien – etwa in der Wuppertaler Rundschau.
Und nach der Wahl ist vor der Wahl: Ab August und über die Kommunalwahl in Wuppertal hinweg, werden die Plakate in der Stadtbibliothek ausgestellt. „Zusammenhalt statt Spalten“, auch das steht auf einem der Kunstwerke – und für das Engagement der Wupperwelle. „Insbesondere die AfD ist nicht an freier Meinungsäußerung interessiert. Sie will niederreißen und Menschen dazu bringen, sich dem anzuschließen, was Macht bringt“, erinnert die Initiative. „Die Demokratie ist die einzige Regierungsform, in der man das Recht auf Menschenwürde und Freiheit hat.“ Und das gilt es zu schützen.