Wipper in Wipperfürth-Ohl Der Wupperverband baut eine „Fisch-Umleitung“

Wuppertal / Wipperfürth · Der Gewässerabschnitt der Wipper, die im späteren Verlauf Wupper heißt, wird im Bereich des Wehres Kerspe in Wipperfürth-Ohl für Fische und Kleinstlebewesen ökologisch durchgängig gestaltet. Die Maßnahme ist am 7. August 2025 gestartet und dauert – je nach Witterung und Wasserstand – rund sieben Wochen.

Das Wehr an der Wipper.

Foto: Wupperverband

Bisher stellt das Wehr eine Barriere für die Flusslebewesen dar. Da es denkmalgeschützt ist und erhalten bleibt, baut der Wupperverband als Umgehung ein offenes Gerinne am linken Uferbereich: „So können die Fische künftig um das Wehr herum flussaufwärts und -abwärts schwimmen. Der Firma Kerspe wird weiterhin ausreichend Wasser über den Obergraben zufließen.“

Die EU-Wasserrahmenrichtlinie fordert, alle Gewässer in einen „guten Zustand“ zu versetzen. Hierzu gehört auch, dass Wanderfische in einem Fließgewässer auf- und abschwimmen können. Wehre sind Hindernisse für Wanderfische. Durch die Maßnahme soll die Durchgängigkeit für Wanderfische wieder hergestellt werden.

Das Wehr Kerspe ist in Privatbesitz. Der Wupperverband befindet sich nach eigenen Angaben in engem Austausch mit dem Eigentümer, der diese Arbeiten ermöglicht: „Auch ist der Denkmalschutz intensiv mit einbezogen, da das Wehr ein Bodendenkmal ist.“ Die Investitionen für die aktuelle Maßnahme betragen 75.000 Euro. Sie wird zu 80 Prozent vom Land NRW gefördert.

Im nächsten Jahr sollen im Rahmen der Gewässerunterhaltung zwei weitere Renaturierungsmaßnahmen in Wipperfürth-Egerpohl und Wipperfürth-Böswipper folgen. „Geplant sind hier Gewässeraufweitungen, Strukturverbesserungen und Anpflanzung von Bäumen zur Beschattung des Fließgewässers Wipper“, so der Wupperverband.

Die Projekte Wehr Kerspe, Egerpohl und Böswipper sind vorgezogene Unterhaltungsarbeiten eines großen Maßnahmenpakets des Wupperverbandes für die obere Wupper / Wipper zwischen Marienheide und Wipperfürth. Hier laufen Planungen, um in den kommenden Jahren in einem rund zehn Kilometer langen Flussabschnitt Renaturierungen umzusetzen und Retentionsraum im Sinne des „grünen Hochwasserschutzes“ zu schaffen.