„Pragmatismus-Vereinbarung“ IHK: Lob für erste City-Maßnahmen, aber auch Kritik

Wuppertal · Die Bergische IHK und Handelsverband begrüßen erste Maßnahmen im Rahmen der „100 Tage Pragmatismus-Vereinbarung“, fordern aber zugleich eine stärkere Kommunikation und die Besetzung der Projektsteuerung.

Ein Dauerbrenner: die Baustellen in der City.

Ein Dauerbrenner: die Baustellen in der City.

Foto: Bernhard Käsler

Eine deutliche Beschleunigung der Bautätigkeiten für das Fernwärmenetz und die Innenstadtgestaltung in Wuppertal hatten Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und WSW-Vorstand Peter Storch versprochen, als sie im Dezember 2023 die Pragmatismus-Vereinbarung unterschrieben haben – seitdem sind 100 Tage vergangen.

Die bergische Wirtschaft betont, dass einzelne Maßnahmen aus der Vereinbarung bereits umgesetzt worden seien. „Wir begrüßen die Überarbeitung des Bauzeitenplans durch die WSW, der für mehr Planungssicherheit bei allen Akteuren in der Innenstadt sorgen soll“, sagt Katrin Becker (Vizepräsidentin der Bergischen IHK und Center-Managerin der City-Arkaden).

Auch wenn die Dokumentation der Bodendenkmäler künftig zügiger abgearbeitet werden solle, bleibe offen, wie oft die Baustelle wegen historischer Funde zum Pausieren gezwungen werde. „Auf alle Unternehmen in der Innenstadt werden noch herausfordernde Zeiten zukommen, allerdings sollten wir gemeinsam positiv in die Zukunft schauen und verstärkt herausstellen, wie sich die Innenstadt nach Abschluss der Arbeiten ihren Besucherinnen und Besuchern präsentiert“, so Becker.

Verbesserungsbedarf bei der Kommunikation sieht Björn Musiol (Geschäftsführer der Geschäftsstelle Wuppertal des Handelsverbandes NRW – Rheinland): „Auf uns kommen weiterhin Mitglieder zu, die sich unzureichend über die Bautätigkeiten informiert fühlen. Hier ist trotz aller Anstrengungen noch deutlich Luft nach oben.“ Auch deshalb freuen sich Handelsverband und IHK über den Beschluss des Stadtrates, ein City-Management für die Innenstadt bei der Wirtschaftsförderung zu installieren, „wodurch eine beharrliche Forderung der Interessengemeinschaft der Elberfelder Geschäftswelt IG1 endlich erfüllt“ werde.

„Mit einer Ansprechpartnerin oder einem Ansprechpartner vor Ort können die vielen guten Ansätze des Baustellenmanagements deutlich besser an die Unternehmerinnen und Unternehmer in der City kommuniziert werden“, meint Musiol. Wermutstropfen bleibe hingegen die noch immer nicht vergebene Projektsteuerung zu den Umbaumaßnahmen. Hier fordern Handelsverband und IHK eine schnellstmögliche Stellenbesetzung.

Für eine bessere Abstimmung auf gesamtstädtischer Ebene wirbt Michael Wenige (Hauptgeschäftsführer der Bergischen IHK): „Wir appellieren an Oberbürgermeister Schneidewind, den bewährten Steuerungskreis Einzelhandel wieder zusammenkommen zu lassen, um die Kommunikation zwischen den handelnden Akteuren aus den großen und kleinen Zentren zu verbessern. Dabei können auch Projekte mit gesamtstädtischer Ausstrahlung wie die aktuelle Baumaßnahme in der Innenstadt diskutiert werden.“

In dem Arbeitskreis, der auf Einladung des Oberbürgermeisters aktuelle zentrenrelevante Themen behandelt, engagieren sich neben der Stadtverwaltung auch Vertreterinnen und Vertreter der Interessen- und Werbegemeinschaften, des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, des Handelsverbandes und der IHK.

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