Fazit des Wahlabends Stichwahl und ein Riesen-Rat

Wuppertal · Die Stimmen der Kommunalwahl sind ausgezählt. Aber klar ist damit im Hinblick auf den neuen Oberbürgermeister und die Machtverhältnisse im neuen, enorm gewachsenen Rat noch fast gar nichts.

Wuppertal: Viele offene Fragen nach der Kommunalwahl
Foto: Wuppertaler Rundschau/Simone Bahrmann/rt

Was das Rennen um die Stadtspitze betrifft, geht Uwe Schneidewind mit Rückenwind in die Stichwahl am 27. September. Auf fast vier Prozent war sein Vorsprung gegenüber Amtsinhaber Andreas Mucke am Ende angewachsen. Die spannende Frage jetzt: Werden die Parteien der ausgeschiedenen Kandidaten ihren Anhängern eine Wahlempfehlung für den Showdown geben. Die Linken kündigten noch am Abend an, das am Dienstag bei einer Mitgliederversammlung zu klären. Gespannt sein darf man aber vor allem, wie sich die FDP verhält, deren Bewerber Marcel Hafke auf 7,4 Prozent der Stimmen kam.

Sehr komplex ist auch die Lage im neuen Wuppertaler Stadtrat, dessen Sitzzahl wegen Überhang- und Ausgleichsmandaten massiv von 66 auf 80 aufgestockt wird. Die Sitze im neuen Riesen-Rat teilen sich wie folgt auf: SPD 23, CDU 20, Grüne 14, FDP 6, Die Linke 5, AfD 5, WfW/Freie Wähler 2, Die Partei 2, Pro Wuppertal 1. Dazu kommt eine Stimme des künftigen Oberbürgermeisters. Diese Sitzverteilung macht das Regieren kompliziert. Klar ist: Die einstige große Ratskoopertaion aus SPD und CDU hätte wieder eine Mehrheit. Nach dem überraschenden Frontenwechsel der CDU in Richtung Grüne scheint ein Comeback aber eher fraglich. Möglich wäre auch eine Jamaica-Koalition aus CDU, Grünen und FDP sowie Rot-Rot-Grün. Theoretisch könnten auch noch die Zwei-Mann-Gruppen von WfW und der Satire-Partei „Die Partei“ zum Zünglein an der Waage werden. Es dürfte in den nächsten Wochen also kräftig verhandelt werden.

Überrascht zeigten sich viele Politiker angesichts des Abschneidens der AfD, die ohne nennenswerten Wahlkampf auf 6,1 Prozent kam und mit fünf Abgeordneten als Fraktion in den neuen Stadtrat einzieht. Vertreter der Partei wurden im Rathaus aber nicht gesichtet.

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