Herbstzeit Wuppertaler Verein setzt sich für die Igel ein

Wuppertal · Mit einem igelfreundlichen Garten oder durch Zufütterung kann jeder helfen, die Tiere sicher über den Winter zu bringen – darauf macht der Wuppertaler Tierschutzverein „Pechpfoten“ aufmerksam. Igel, die krank, verletzt oder bei Wintereinbruch stark untergewichtig sind, brauchen Hilfe von Fachleuten.

 Es ist nicht sehr schwierig, Igeln über den Winter zu helfen.

Es ist nicht sehr schwierig, Igeln über den Winter zu helfen.

Foto: Alexas Fotos

„Hilfsbedürftige Igel erkennt man daran, dass sie abgemagert erscheinen oder sich apathisch verhalten. Bevor ein Igel aber vorschnell in Pflege genommen wird, sollte man das Tier erst mal beobachten und zunächst beim Tierarzt um fachlichen Rat fragen“, rät Claudia Dammers, Vorstandsmitglied des Tierschutzvereins „Pechpfoten“. Denn wenn Igel nicht verletzt oder augenscheinlich krank erscheinen bzw. stark von Parasiten, wie Flöhen, Zecken oder Fliegenlarven befallen sind, sind sie draußen in ihrer natürlichen Umgebung am besten aufgehoben.

Tagsüber verstecken sich Igel im Herbst gern in Kompost- oder Reisighaufen oder einer Hecke. Da aufgehäufte Gartenabfälle ein ideales Quartier für den fünf- bis sechsmonatigen Winterschlaf der Tiere sind, lässt man diese am besten liegen. Werden sie dennoch entfernt, sollte man zunächst prüfen, ob ein Igel sich dort eingerichtet hat. Statt zu Laubsaugen und -bläsern greift man besser zu Rechen oder Harke, denn erstere können zu einer Gefahr werden, da sie kleinere Igel einsaugen und töten können. Außerdem entfernen die Geräte nicht nur Laub, sondern auch Insekten, Würmer und Weichtiere, die Igeln als Nahrung dienen. Auch Mähroboter sind ein „No-Go“, da diese die Igel – insbesondere, wenn sie nachts laufen – schwer verletzen oder töten können. Da Igel bei ihrer Nahrungssuche weite Strecken zurücklegen, sollte ein igelfreundlicher Garten immer Durchgänge zu anderen Gärten besitzen.

Igelmännchen beginnen je nach Witterung ab Anfang Oktober mit dem Winterschlaf. Es folgen die Weibchen, die nach der Jungenaufzucht noch mehr Energie aufnehmen müssen. Jungigel ziehen sich noch später – etwa Anfang November – zurück. Bis dahin müssen sie sich ausreichend Fettreserven, bis zu einem Gesamtgewicht von mindestens 500 Gramm anfressen, damit sie ihren ersten Winter überstehen. Liegt in Gärten und Parks genügend heruntergefallenes Laub, finden sie meist ausreichend zu fressen. Im Herbst kann für junge Igel auch eine Zufütterung durch den Menschen sinnvoll sein. Dabei sollte man auf eine artgerechte Fütterung achten, etwa mit Katzendosenfutter, gemischt mit Haferflocken oder Weizenkleie. Milch und Essensreste sind dagegen ungeeignet.

Wenn nicht gewährleistet werden kann, dass Katzen sich am bereit gestellten Futter für die Igel bedienen, wäre das Aufstellen eines speziellen Igelhäuschens eine Idee. Für geschickte Handwerker und Bastler gibt es einige Bauanleitungen im Internet zu finden. Beispielsweise auf der Seite des NABU. Diese Igelhäuser besitzen einen verwinkelten Eingang, der für Katzen nicht zugänglich ist. Eine Kombination aus Schlaf- und Futterhaus ist ebenso möglich.

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