AWG, ESW und Aktion V Tatort Lienhardplatz - Aktion gegen Kippen schnippen

Wuppertal · Flatterband sperrt den Tatort ab. Auf dem Boden liegen die Beweisstücke, achtlos weggeworfene Zigarettenkippen, von der Spurensicherung (in diesem Falle AWG und ESW) sorgfältig durchnummeriert. Das Opfer des Geschehens auf dem Lienhardplatz ist schnell identifiziert: die Umwelt. Die Täter? Flüchtig.

 Die Vohwinkeler Truppe der ESW, Vertreter der AWG, Oberbürgermeister Andreas Mucke, Annette Raabe und Michael Spitzer von der Aktion V und Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann - sie alle konnten es sich nicht nehmen lassen, den Vohwinkeler Tatort zu inspizieren.

Die Vohwinkeler Truppe der ESW, Vertreter der AWG, Oberbürgermeister Andreas Mucke, Annette Raabe und Michael Spitzer von der Aktion V und Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann - sie alle konnten es sich nicht nehmen lassen, den Vohwinkeler Tatort zu inspizieren.

Foto: Wuppertaler Rundschau/flo

Anstatt die vermeintlichen Übeltäter (rücksichtslose Raucher) zur Fahndung auszuschreiben, rollen ESW, AWG und die Werbegemeinschaft Aktion V in Vohwinkel den Fall von einer anderen Seite her auf. Im Zuge der Achtsamkeitskampagne für saubere Innenstädte machten sie am vergangenen Dienstag (16. Juni 2020) mit einer öffentlichen Aktion am Ort des Geschehens während des Wochenmarktes auf dem Lienhardplatz auf die Folgen des Kippenschnippens aufmerksam.

Und das recht anschaulich: Passanten und der Presse präsentierte Michaela Dick von den ESW ein drei Liter fassenden Glas, randvoll gefüllt mit Zigarettenstummeln. Keine anderthalb Stunden war sie unterwegs gewesen, um das Glas mit Indizien zu füllen – und das, obwohl der Lienhardplatz und auch die Kaiserstraße täglich von der Vohwinkeler ESW-Truppe gereinigt werden.

 Michaela Dick kniet mit einem Glas voller gesammelter Zigarettenkippen am Tatort auf dem Lienhardplatz.

Michaela Dick kniet mit einem Glas voller gesammelter Zigarettenkippen am Tatort auf dem Lienhardplatz.

Foto: Wuppertaler Rundschau/flo

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) enthalten Zigarettenkippen bis zu 7.000 verschiedene Chemikalien, wovon viele als giftig und einige als krebserregend eingestuft werden. Gebrauchte Zigarettenfilter können unter anderem Arsen, Blei, Chrom, Kupfer, Cadmium, Formaldehyd, Benzol, Teer und Tabakzusatzstoffe aus Resttabak enthalten. Ein Regenguss kann zudem knapp zwei Milligramm Nikotin aus einem einzigen Zigarettenstummeln ins Grundwasser und die Böden spülen. Die Lösung des Problems scheint simpel: Zigarettenstummel nach dem Rauchen in den Mülleimer werfen, statt auf den Boden.

Um die Umsetzung dieser Lösung zu forcieren, werden in Vohwinkel über Mülleimern mit integriertem Aschenbecher jetzt DIN A3 Tafeln installiert und per Klebefolie mit einem Slogan versehen: „Bleib cool. Wird deine Kippe nicht auf die Straße.“ Für unterwegs verteilten AWG und ESW am Dienstag rund um den Tatort handliche Taschenaschenbecher, in dem die Kippe problemlos aufbewahrt und bis zum nächsten Mülleimer transportiert werden kann. Als Initiator der Achtsamkeitskampagne für saubere Innenstädte ließ es sich Oberbürgermeister Andreas Mucke nicht nehmen, den Tatort auf dem Lienhardplatz einmal selbst in Augenschein zu nehmen.

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