Willkommen und Waffen

Wuppertal · Während in der Sporthalle an der Erich-Fried-Gesamtschule über 250 Flüchtlinge zur Ruhe kamen, wurde im reformierten Gemeindehaus an der Kurfürstenstraße eine Ausstellung "Asyl ist Menschenrecht" eröffnet

 „Ich erhebe meine Stimme, nicht um zu schreien, sondern um für die zu sprechen, die keine Stimme haben.“ Diese Worte wählte Malala aus Pakistan, Attentatsopfer der Taliban und Trägerin des Friedensnobelpreises. Die Fotoausstellung „Asyl ist Menschenrecht“ präsentieren reformierte Gemeinde und Arbeitskreis Eine-Welt-Laden.

„Ich erhebe meine Stimme, nicht um zu schreien, sondern um für die zu sprechen, die keine Stimme haben.“ Diese Worte wählte Malala aus Pakistan, Attentatsopfer der Taliban und Trägerin des Friedensnobelpreises. Die Fotoausstellung „Asyl ist Menschenrecht“ präsentieren reformierte Gemeinde und Arbeitskreis Eine-Welt-Laden.

Foto: Klaus-Günther Conrads

Unversehens bekam das von der um 2000 gegründeten Gruppe "Kein Mensch ist illegal!" besetzte Thema einen aktuellen Bezug. Pfarrer Dr. Jochen Denker erinnerte, dass das Asylrecht seit Beginn der 1990er Jahre kritisch diskutiert wird.

Kurt Feisel spitzte die aktuelle Situation zu, als er von der großartigen Willkommenskultur sprach, aber auch eine andere "Fratze" (böses Gesicht des Kapitalismus) der Deutschen ansprach, die zu den größten Waffenexporteuren der Welt gehören. Waffen, die im Mittleren Osten eingesetzt werden. Ein Flüchtling klagt: "Wir sind hier, weil Ihr unsere Länder zerstört."

Auch Ausbeutung schreiben Feisel und Bernhard Fedler den Deutschen zu, die lange Zeit im Mittelmeer auf europäische Abschottung gesetzt und das Ertrinken von Menschen in Kauf genommen haben und deren Regierung an einem verschärften Zuwanderungsgesetz arbeitet, "eine Katastrophe für unsere Gesellschaft, die nicht verfassungsgerecht sein kann".

Kurt Feisel will zwischen Flüchtlingen aus Syrien und dem Irak und Menschen vom Balkan keinen Unterschied machen, denn in jedem Einzelfall stellt sich die Überlebensfrage: "Sinti und Roma werden benachteiligt und verfolgt." Bernhard Fedler: "Eine Abschiebung ist Sadismus." Einigkeit besteht bei den Ausstellungsbesuchern, dass die aktuelle Flüchtlingswelle Deutschland verändern und in ein anderes Land verwandeln wird. Denker: "Den Korken bekommen wir nicht mehr auf die Flasche!" Er erinnert an die Grundwerte des christlichen Abendlandes und Jesu‘ Worte: Was immer ihr für einen meiner Brüder getan habt, das habt ihr für mich getan (Matthäus 25, Vers 40)."

Die Fotoausstellung ist bis 4. Oktober im reformierten Gemeindehaus an der Kurfürstenstraße zu sehen.

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