Nicht nur für Alleinstehende

"Café Sara": Am Anfang stand die Idee, anderen Menschen Zeit zu schenken. Maria Schneider, damals noch Pfarramtssekretärin der katholischen Gemeinde St. Joseph, bemerkte bei älteren, oft allein stehenden Frauen, deren Männer bereits gestorben waren, besonders an Sonntagen eine große Langeweile.

 Die Ehrenamtlichen im „Café Sara:“ v.l. Maria Schneider, Lore Beul, Monika Böhner, Angelika Rischmann, Rosemarie Koch, Ingrid Erbel, Monika Sedler.

Die Ehrenamtlichen im „Café Sara:“ v.l. Maria Schneider, Lore Beul, Monika Böhner, Angelika Rischmann, Rosemarie Koch, Ingrid Erbel, Monika Sedler.

Foto: Klaus-Günther Conrads

Alleine in den häuslichen vier Wänden zu leben, ist nicht einfach.

Vor zehn Jahren fand sich ein Team, dessen Mitglieder bereit waren, einmal monatlich sonntags Senioren zum "Café Sara" ins Gemeindezentrum einzuladen und zu bewirten: Kaffee, selbst gebackener Kuchen, Waffeln, belegte Brote und mehr. Dazu sorgten wechselnde Referenten für interessante Themen, außerdem wird gesungen und gespielt, vor allem aber miteinander geredet.

Johanna Günther dankte zum zehnjährigen Jubiläum, "dass wir Gäste wunderbar verwöhnt wurden". Eine andere Seniorin betont, dass das "Café-Sara"-Team den Stammgästen ans Herz gewachsen ist. Und Maria Schneider bestätigt, dass sich die Teammitglieder freundschaftlich verbunden fühlen. Auch wenn der wörtliche Vergleich im ersten Moment unpassend klingt, so ist doch richtig: Es ist Selbsthilfe, denn wer heute anderen Senioren ehrenamtlich hilft, hat später selbst Hilfe verdient. Die persönliche Religion wird nicht kontrolliert. Ökumene ist selbstverständlich.

In einem Gedicht hat Brigitta Biesenbach das Jubiläum zusammengefasst: "Stets echter Sinnenschmaus. Augen und Ohren zuerst beglückt. Kaffeeduft im Raum. Kunst, Theater, Filme und alte Schätze erlebt. Zum Schluss: Unser 6. Sinn sagt Dankeschön!" Gemeindereferentin Cordula Krause buchstabiert "Café Sara" so: charmant, aufmerksam, fröhlich, engagiert, sorgfältig, attraktiv, routiniert, ausgezeichnet.

Kamen zu Beginn zwei Besucher, sind es inzwischen zwischen 30 und 50 beglückte Menschen, die sich viel zu erzählen haben.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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