Peter Oberbossel gestorben „Ganz Langerfeld weint“

Wuppertal · Hilfsbereit, freundlich, beliebt, aufrecht und gradlinig, so war Peter Oberbossel. Sein plötzlicher Tod ruft große Trauer hervor.

 Langerfeld trauert um Peter Oberbossel.

Langerfeld trauert um Peter Oberbossel.

Foto: Familie Oberbossel

„Als ich vom geplanten Urlaub im Sommer erzählte, sagte er spontan: Ich fahr’ euch zum Flughafen. Das war vor ein paar Wochen. Dass er jetzt nicht mehr lebt, ich kann es nicht glauben“, sagt Manuela Merten fassungslos.

So wie bei ihr sitzt der Schock über den plötzlichen Tod des Mannes bei vielen im Quartier tief. Peter Oberbossel, geboren am 2. September 1953, ist nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt am 14. Februar unerwartet mit erst 65 gestorben. „Langerfeld einen außergewöhnlichen Menschen verloren“, so Konstantina Dimitriadou, Wirtin der Gaststätte „Delle“.

Dort war Peter Oberbossel gern gesehen. Als Gast wie als Taxifahrer. „Neben seiner Arbeit im Garten- und Forstamt bei der Stadt hat er sich zwischendurch und vor allem an den Wochenenden gern hinters Steuer der Droschke gesetzt“, so die Wirtin und beschreibt, wie sie Peter Oberbossel erlebt hat. „Er hatte stets ein offenes Ohr, war da, wenn er gebraucht wurde, hat nie jemand im Stich gelassen. Auch wenn bei ihm stets die Familie mit Ehefrau Angela und die drei gemeinsamen Söhne im Vordergrund standen, wenn jemand Hilfe brauchte, hat er sich die Zeit dafür genommen. So ist er in all den Jahren für viele zum Freund und Helfer geworden.“

Darüber hinaus hat Peter Oberbossel als Fan, Spielervater, Sponsor und Fahrer die Handballer des LTV Wuppertal unterstützt. Ihm zu Ehren hat der LTV ein Benefizspiel veranstaltet und den Erlös der Familie gespendet.

 Peter Oberbossel zu Ehren veranstaltete der LTV Wuppertal ein Benefizspiel.

Peter Oberbossel zu Ehren veranstaltete der LTV Wuppertal ein Benefizspiel.

Foto: privat

Konstantina Dimitriadou erinnert sich außerdem, dass Peter Oberbossel manch einen mehr als angetrunkenen Gaststättenbesucher nicht nur nach Hause gefahren, sondern bis zum Bett gebracht hat. Oder von der Feier zum Abschied nach 40 Jahren als städtischer Angestellter, wo neben zahlreichen Verantwortlichen der Stadt und Wegbegleiter seines Arbeitslebens viele Langerfelder ihm zum Start in die Rente gratulierten. „Peter wirkte lieber im Stillen, er war einfach einmalig“, erinnert sich Konstantina Dimitriadou.

Andrea Heym, Inhaberin des gleichnamigen Langerfelder Taxi-Unternehmens, sieht das auch so. „35 Jahre ist Peter Oberbossel nebenbei für uns gefahren. Immer zuverlässig und freundlich, unaufdringlich und zuvorkommend. Er war so beliebt, dass einige Fahrgäste nur von ihm befördert werden wollten. Mit seinem Tod ist eine Lücke entstanden, die kein anderer füllen kann.“

Nach der Beerdigung, bei der über 300 Menschen Peter Oberbossel die letzte Ehre erwiesen, bringt es Manuela Merten auf den Nenner: „Ganz Langerfeld weint. Weil uns ein echter Menschenfreund verlassen hat.“

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