Neue Wohnung für Ali Polat „Gucci Gang“-Opfer: Im neuen Leben angekommen

Wuppertal · Der Umzug ist geschafft. Ali Polat konnte endlich seine alte Wohnung und somit auch den Ort seines Traumas verlassen. Der Rentner, der vor zwei Jahren von Jugendlichen vor seiner Haustür an der Heckinghauser Straße zusammengeschlagen wurde, kann nun ein neues Leben beginnen.

 Endlich in die Sonne: Der jüngste Sohn Bülent Polat (Mitte, hinten) mit seinen Eltern Vida (re.) und Ali Polat sowie Pflegerin Theresa Litzinger (li.) auf der neuen Terrasse.

Endlich in die Sonne: Der jüngste Sohn Bülent Polat (Mitte, hinten) mit seinen Eltern Vida (re.) und Ali Polat sowie Pflegerin Theresa Litzinger (li.) auf der neuen Terrasse.

Foto: Simone Bahrmann

Zwei Tage hat das Umzugsunternehmen gepackt. Die überlebenswichtigen Sauerstoffflaschen samt dem Beatmungsgerät mussten in größter Sorgfalt verladen werden. Das Sanitätshaus baute das Pflegebett ab und wieder auf. Und dann war er da, der große Tag. Am Montag zog das Ehepaar endlich um.

Als Erstes verließ Ali Polat mit Hilfe von vier Pflegern und einem Krankentransport die Heckinghauser Straße. Angekommen in der neuen, endlich barrierefreien Wohnung fuhr seine Frau Vida ihn mit dem Rollstuhl durch die leeren Räume. Ali Polat lächelte. „Wir haben ihn dann auf die Terrasse gebracht“, erzählt Rosemarie Gundelbacher, die als ehrenamtliche Helferin auch den Umzug eng mit begleitete. „Dort haben wir die Lehne des Rollstuhls zurückgestellt, und er konnte die Sonne genießen. Er wirkte zufrieden, fast befreit.“

Ali Polat, der seit dem Überfall rund um die Uhr Pflege benötigt, hatte seine alte Wohnung im fünften Stock nicht mehr ohne aufwändige Hilfe verlassen können. Die Sonne, die Terrasse – all das mache sein Leben nun lebenswert, ist Rosemarie Gundelbacher überzeugt. „Es ist ein Stück Frieden“, sagt sie. Dass die Familie nun endlich an einem Ort ist, der schön ist und nicht mit Schrecken verbunden – das ist der Hilfe der Wuppertaler zu verdanken. Die Berichterstattung der Rundschau hatte eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Rosemarie Gundelbacher: „Ich bin so stolz auf diese Stadt.“

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