Mangelhafte Zustellung in Elberfeld Keine Post, keine Leistungen, dafür Ärger

Wuppertal · Weil ein Zusteller sich weigerte zu klingeln, erhielten vier Flüchtlingsfamilien aus der Ukraine keine Post und somit auch keine wichtigen Unterlagen mehr.

 Anna Potapova und Yuliia Danko, zwei der betroffenen Flüchtlinge, hoffen jetzt gemeinsam mit Ute und Stefan Raum (v.li.), dass die Flaute in den Briefkästen der Vergangenheit angehört.

Anna Potapova und Yuliia Danko, zwei der betroffenen Flüchtlinge, hoffen jetzt gemeinsam mit Ute und Stefan Raum (v.li.), dass die Flaute in den Briefkästen der Vergangenheit angehört.

Foto: Manfred Bube

Bis Ende August 2022 lief es reibungslos, dann plötzlich war Flaute in den Briefkästen. Verantwortlich dafür: ein neuer Postbote. Ute Raum, die gemeinsam mit Ehemann Uwe die Geflüchteten unterstützt: „Die Familien sind in einer Seniorenresidenz an der Auer Schulstraße untergebracht, allerdings in einem Teil des Gebäudes, dessen Eingang an der Osterfelder Straße liegt. Um die im Flur befindlichen Briefkästen zu erreichen, muss geklingelt und darauf gewartet werden, bis die Tür freigegeben wird. Obwohl das zeitnah, davon habe ich mich vor Ort überzeugt, geschieht, ist der minimale Mehraufwand dem neuen Zusteller zu viel. Er weigert sich schlicht, zu klingeln und kurz zu warten. Versehen mit dem Vermerk ‚unzustellbar‘ geht die Post dann zurück an die Absender.“

Besonders schlimm an dieser Verweigerung: Die für Flüchtlinge wichtige behördliche Korrespondenz blieb so auf der Strecke. Mit der Folge, dass beispielsweise die Stadtverwaltung nachhakt, warum die Meldeadressen nicht mit den Postadressen übereinstimmen oder das Jobcenter droht, Leistungen einzustellen.

Auch wenn Ute und Uwe Raum so entstandene Unstimmigkeiten bisher aus dem Weg räumen konnten, sehen sie die Post in der Pflicht. Doch trotz Beschwerden Ende September und Mitte November beim Kundenservice und der jeweiligen Zusage, dafür zu sorgen, dass die Post umgehend ordnungsgemäß zugestellt werde, herrschte weiterhin gähnende Leere in den Briefkästen. Was sich jetzt allerdings ändern soll.

Von der Wuppertaler Rundschau mit dem (Fehl-)Verhalten des Zustellers konfrontiert, erklärt Britta Töllner von der Post-Pressestelle Düsseldorf, dass eine Postbotin aus dem direkt angrenzenden Nachbarbezirk künftig dafür sorgen wird, dass die Sendungen zuverlässig an der angegebenen Adresse in der Osterfelder Straße an die Familien zugestellt werden.

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