Handball-BL: 18:31 (5:14) gegen Flensburg Angeschlagener BHC ohne jede Chance

Wuppertal / Düsseldorf · Am 16. Spieltag der Handball-Bundesliga hat der Bergische HC am Sonntagnachmittag (12. Dezember 2022) das Heimspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt mit 18:31 (5:14) verloren. Zu der Partie im Düsseldorfer PSD Bank Dome kamen 4.358 Fans.

 Nur selten kam der BHC frei zum Abschluss.

Nur selten kam der BHC frei zum Abschluss.

Foto: Dirk Freund

Neben Simen Schönningsen und Tim Nothdurft fehlte beim BHC auch der erkältete Alexander Weck. Spielmacher Linus Arnesson konnte seine Bauchmuskel-Verletzung nicht rechtzeitig auskurieren. Zudem waren einige Spieler unter der Woche erkrankt.

Nur kurz hielt das Naj-Team gegen den Favoriten aus dem hohen Norden mit. Nach neun Minuten stand es 3:3. Dann aber stellte Anton Lindskog auf 3:5 (11.). Isak Persson konnte zwar noch einmal auf 4:5 verkürzen, doch dann brachen bei den Bergischen alle Offensiv- und Defensiv-Dämme. Flensburg zog bis zur 25. Minute auf 4:10 davon. Damit nicht genug: Dem BHC gelang nichts mehr. Franz Semper baute die Gästeführung auf 13:5 aus (28.). Kurz vor der Pause fiel sogar noch das 5:14. (Bilder:)

Handball-Bundesligist BHC verliert im Dome gegen Flensburg​
13 Bilder

BHC verliert im Dome gegen Flensburg

13 Bilder
Foto: Dirk Freund

Zur den BHC ging es in Durchgang zwei nur noch um Schadensbegrenzung. Das gelang zunächst etwas. Tom Kare Nikolaisen traf zum 7:16 (36.). Doch schnell legte Flensburg nach – 7:18 (37.). Immerhin gelang Arnor Gunnarsson das 9:18 (39.). Eine Viertelstunde vor Schluss verwaltete Flensburg ohne große Mühe einen Zehn-Tore-Vorsprung (11:21). Der BHC mühte sich, aber vergebens. Flensburg machte nun nicht mehr als notwendig und konnte Kräfte sparen. Der BHC hoffte, dass es nicht noch sehr viel ärger würde.

Johannes Golla erzielte das 13:25 (50.), die Bergischen schleppten sich in die Schlussphase. Beim Stand von 15:28 nahm Naji eine Auszeit (54.). Die Norddeutschen ließen die Partie austrudeln und fuhren einen nie gefährdeten 31:18-Erfolg ein.

Maik Machulla (Trainer SG Flensburg-Handewitt): „Was soll man sagen, ein Auswärtssieg in der Höhe mit 13 Toren unterschied bei einer Mannschaft, die in den letzten Wochen gute Ergebnisse erzielte, macht mich sehr zufrieden. Besonders die Art und Weise macht mich stolz. Wir hatten eine schwierige Phase, weil die Ergebnisse gerade auswärts zuletzt nicht so waren, wie wir uns das vorgestellt hatten. Heute haben wir aber viele Dinge richtig gemacht, worüber wir in den letzten Tagen und Wochen gesprochen haben - allen voran unsere Chancenverwertung. Wir haben in den vergangenen Wochen zwar viele Chancen herausgespielt, aber jeden Torwart zu Weltklasseleistungen getrieben. Das haben wir heute zum Glück nicht geschafft. Es war wichtig, dass Christopher Rudeck nicht gut ins Spiel kommt. Wir haben leidenschaftlich verteidigt, die Zweikämpfe angenommen, den BHC vielleicht auch ein Stück weit zu schlechten Möglichkeiten gezwungen und dann war Buric zur Stelle. Das gibt uns Sicherheit. Vorne spielen wir es über 60 Minuten sehr klar und strukturiert. Deshalb kommt dann vielleicht auch am Ende mal so ein Ergebnis zustande, wovon wir absolut nicht ausgehen konnten. Im Vorfeld muss man sagen, dass schon die Reise hierhin mit vielen positiven Emotionen verbunden war. Wir verbinden mit dieser Halle sehr schöne Erfahrungen und Gefühle. Das hat man auch bei einigen Spielern gemerkt, die sich einfach auf dieses Spiel gefreut haben. Wir haben von der ersten bis zur letzten Sekunde das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Und deswegen freuen wir uns, dass wir die Heimreise mit zwei Punkten im Gepäck antreten, weil wir in 48 Stunden schon wieder ein Euro-League-Spiel haben. Das hilft uns natürlich: Siege sind immer Balsam und geben einem ein gutes Gefühl.“

Jamal Naji (Trainer Bergischer HC): „Glückwunsch an die SG Flensburg-Handewitt zu dem mehr als überzeugenden Sieg. Vor einer Woche hätte ich wirklich an die Chance geglaubt, dass wir Flensburg schlagen können. Wir waren voller Selbstvertrauen und haben gut trainiert. Die letzte Woche war aber wirklich kritisch und so war vielleicht schon abzusehen, dass wir heute gerade im Angriff nicht unsere beste Leistung auf die Platte bringen werden können. Dass es dann am Ende besonders in der ersten Halbzeit so aussah, wie es dann ausgesehen hat, ist schon sehr bitter. Zurückzuführen ist das vor allem auf eine Mischung aus mangelnder Chancenverwertung und einer – und das muss man so offen sagen – nicht gut genug vorhandenen Struktur im Angriff. Wir haben zu viele gleiche Situation versucht zu kreieren, die einfach nicht funktioniert haben. In der zweiten Halbzeit haben wir das ein Stück weit besser gemacht, wenngleich es dann am Ende des Tages vielleicht nur ein wenig Schadensbegrenzung war. Wobei mir das echt schwer fällt, bei minus 13 Toren und der Niederlage von Schadensbegrenzung zu sprechen.“

Jörg Föste (BHC-Geschäftsführer): „Die erste Halbzeit war eine sehr seltsame Darbietung von uns. Wir haben alles an Überzeugung vermissen lassen, was man braucht, um einen Gegner wie Flensburg herauszufordern. Wir haben unsere Qualitäten einfach nicht auf die Platte gebracht, sind dazu noch an Benjamin Buric gescheitert, der zum Schluss eine Quote von 48 Prozent hatte. Unsere Angriffseffektivität, die über das gesamte Spiel bei 33 Prozent lag, reicht natürlich nicht, um zu bestehen. Wir sind zu Beginn gar nicht so schlecht ins Spiel gekommen, haben in der Abwehr gut gestanden mit Christopher Rudeck dahinter. Später haben wir unsere Verzweiflung im Angriff aber mit in die Deckung getragen.“

Drei Spiele bestreitet der BHC noch bis zur WM-Pause – am 18. Dezember beim SC DHfK Leipzig (19 Uhr), im Pokal-Achtelfinale am 21. Dezember beim SC Magdeburg (19 Uhr) sowie am 27. Dezember ab 19:05 Uhr beim TSV Hannover-Burgdorf. Im neuen Jahr geht es am 12. Februar in der Uni-Halle gegen MT Melsungen weiter (16:05 Uhr).

Zum Liveticker: hier klicken!

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort