Handball-BL: Sonntag bei MT Melsungen Der BHC will in Kassel endlich einmal gewinnen
Wuppertal · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat im November 7:1 Punkte geholt. „Damit sind wir zufrieden, so viel kann ich sagen“, betont Trainer Jamal Naji vor der ersten großen Aufgabe im Dezember. Am Sonntag (16:05 Uhr) sind die Löwen in der Kasseler Rothenbach-Halle zu Gast bei der MT Melsungen. Dort hat die Mannschaft noch nie gewonnen - weder in der Bundesliga noch im DHB-Pokal. Das soll sich nun ändern.
„Nach dem guten Monat machen wir uns noch Gedanken darüber, welches interne Ziel wir für den Dezember setzen“, sagt Naji. „Aber grundsätzlich schauen wir von Spiel zu Spiel. Der Monat ist in Bezug auf die Gegner-Qualität schwieriger. Wenn es um das eigene Selbstverständnis geht, würde ich das nicht unbedingt sagen.“ Denn im November hat die Mannschaft erlebt, Spiele unter hohem Druck zu gewinnen. „Das kann uns jetzt helfen.“
Die Hürden sind hoch: Nach Melsungen folgen Spiele gegen die SG Flensburg-Handewitt sowie in Leipzig und Hannover. Dazu kommt das Pokal-Achtelfinale in Magdeburg. Als Bonus lassen sich die Aufgaben nicht beschreiben, stellt Jamal Naji klar. „Unabhängig von unseren Leistungen wären mir mit einer Ausbeute von null Punkten definitiv nicht zufrieden.“
Die Favoritenrolle in Kassel ist jedoch klar. Die MT Melsungen ist nicht nur auf dem Papier stark besetzt, sie hat zuletzt auch sehr gute Ergebnisse geholt. Der 33:40-Niederlage bei aufstrebenden Leipzigern waren sechs Spiele mit 11:1 Punkten vorausgegangen. „Melsungen ist gut in Form und hat in Gleb Kalarasch einen Spieler, der die Abwehr von Woche zu Woche immer besser macht“, findet Naji.
Herausragend sei außerdem Agustin Casado. Der Mittelmann führt die Melsunger Torschützenliste mit 56 Treffern an und hat bereits 47 Assists auf seinem Konto. „Dass Kai Häfner, André Gomes, Ivan Martinovic und Elvar Jonsson stark sind, ist ja hinlänglich bekannt.“
In Topform befand sich zuletzt auch oft Torhüter Nebojsa Simic, der mit Adam Morawski einen sehr guten Back-up hat. Wie überzeugend die aktuelle Melsunger Formation auftritt, unterstreicht auch ein Blick auf die Verletztenliste. Die Mannschaft funktioniert, obwohl neben Kreisläufer Rogerio Moraes die deutschen Nationalspieler Julius Kühn und Timo Kastening weiterhin außer Gefecht gesetzt sind.
„Trotzdem gehen wir sehr selbstbewusst in das Duell“, betont Jamal Naji. „Wir haben Schlüsselspieler in guter Form, sind stabiler geworden. Wenn Melsungen uns eine Chance gibt, müssen wir da sein und sie ergreifen.“
Personell wird sich voraussichtlich nicht viel bei den Bergischen ändern. Lukas Stutzke hat die ersten Einsatzminuten nach seinem Muskelfaserriss gut überstanden, auch Csaba Szücs steht am Sonntag zur Verfügung. Frederik Ladefoged konnte zu Beginn der Woche mit einer Fußverletzung nicht trainieren, wird aber in Kassel trotzdem auf dem Feld erwartet. Sicher fehlen werden weiterhin Tim Nothdurft und Simen Schönningsen.