Handball-BL: Sonntag gegen Gummersbach Der BHC will den Derbysieg

Wuppertal · Nach fünf Bundesliga-Niederlagen in Serie gelang dem Handball-Bundesligisten Bergischer HC beim 24:23 gegen die HSG Wetzlar der ersehnte dritte Saisonsieg. Dient diese am Schluss etwas glücklich gewonnene Partie als Knotenlöser? Eine Antwort bekommen die Fans am Sonntagnachmittag (13. November 2022) im Duell gegen den VfL Gummersbach. Das bergische Derby steigt ab 16:05 Uhr in der Solinger Klingenhalle - es ist das erste Pflichtspiel der beiden Kontrahenten seit dreieinhalb Jahren.

 Der Jubel nach dem Sieg gegen Wetzlar.

Der Jubel nach dem Sieg gegen Wetzlar.

Foto: Dirk Freund

29:22 gewannen die Löwen am 24. März 2019 in Gummersbach. Knapp drei Monate später stieg der VfL aus der Bundesliga ab. Nach zwei erfolglosen Versuchen, den Wiederaufstieg zu schaffen, glückte der Sprung zurück ins Oberhaus im vergangenen Sommer.

Gewiss auch mit ein wenig Euphorieschwung starteten die Gummersbacher erfolgreich mit Siegen in Lemgo, gegen Hamm, in Wetzlar und gegen Stuttgart. Nach zwischenzeitlich 8:2 Punkten steht das Team von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson, beflügelt durch einen überraschenden 31:29-Erfolg über die SG Flensburg-Handewitt am Donnerstagabend, mit nun 13:9 Zählern weiterhin sehr gut da.

„Gummersbach ist sicher kein normaler Aufsteiger“, sagt BHC-Coach Jamal Naji. „Die Verpflichtung von Dominik Mappes (68 Saisontore) war ein Goldgriff. Er hat sehr stark angefangen. Dazu handelt es sich um eine junge Mannschaft, die von Woche zu Woche besser wird.“ Zu den Leistungsträgern gehört auch Rückraum-Ass Julian Köster, der inzwischen Teil der deutschen Nationalmannschaft ist.

Und vor ein paar Jahren bei Bayer Dormagen von Jamal Naji trainiert wurde. „Das macht das Derby für mich persönlich besonders interessant. Der VfL hat einige Spieler im Kader, mit denen ich schon zusammengearbeitet habe“, sagt der Coach. Jonas Stüber, Tom Kiesler und Finn Schroven gehören ebenfalls dazu.

Davon abgesehen spürt Naji, dass es sich beim Derby um ein besonderes Spiel handelt. „Wir kriegen ungewöhnlich viele Ticketanfragen“, meint der Coach, der den meisten seiner Bekannten allerdings absagen musste. „Sie waren zu spät dran. Wir haben da intern ja eine Frist für die Bestellungen.“ Wer dabei sein will, hat aber weiterhin die Chance. Es gibt noch ein paar Plätze, die an allen offiziellen Vorverkaufsstellen sowie im BHC-Ticketshop erworben werden können.

„Wir hoffen natürlich, dass das Spiel ausverkauft sein wird“, sagt Naji. „Was in der Klingenhalle für eine Stimmung erzeugt werden kann, beeindruckt mich schon jetzt. Ich bin gespannt, wie es ist, dies bei ausverkaufter Kulisse zu erleben.“ Dazu wünscht sich der Coach die nächste Steigerung seiner Mannschaft. „Gegen Wetzlar haben wir sehr gut verteidigt. Die Kombination Block-Torhüter hat super funktioniert“, ordnet der 36-Jährige ein. „Aber im Angriff haben wir zu viele Fehler gemacht und auch schlechte Entscheidungen getroffen. Wir haben zum Beispiel diverse mögliche Außenkooperationen nicht genutzt.“

Gegen Gummersbach soll das besser klappen. „Wichtig ist außerdem ein sehr guter Rückzug, um das Gummersbacher Tempospiel in den Griff zu bekommen“, betont Naji, der bei alledem nur ein Ziel verfolgt: „Am Ende wollen wir die beiden Punkte haben. Selbstverständlich möchten wir auch unsere Spielkultur entwickeln, aber ein Sieg hat die absolut höchste Priorität.“

Personell verändert sich bei den Löwen wenig. Lukas Stutzke (Muskelfaserriss) und Simen Schönningsen (Verletzung des Wurfarms) fallen weiterhin aus. Bei Csaba Szücs besteht die leise Hoffnung auf eine Rückkehr. Ein abschließendes MRT soll Klarheit bringen. Arnor Gunnarsson war die gesamte Woche krank im Bett. Ob er zur Verfügung steht, ist daher noch ungewiss.

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