Handball-BL: Sonntag in Kiel BHC-Coach Naji und das „leichte Spiel“ beim THW

Wuppertal · Der Ärger über die 22:23 (10:9)-Niederlage gegen die TSV Hannover-Burgdorf ist noch nicht ganz verflogen, da steht bereits die nächste Aufgabe für den Handball-Bundesligisten Bergischer HC an. In der Kieler Wunderino-Arena wartet am Sonntag (11. September 2022) ab 14 Uhr mit dem THW nicht nur das übermächtige Team der ersten beiden Spieltage, sondern auch ein Meisterschaftskandidat.

Szene mit Tomas Babak gegen Hannover.

Szene mit Tomas Babak gegen Hannover.

Foto: Jochen Classen

„Kiel ist eigentlich ein leichtes Spiel für uns“, sagt BHC-Coach Jamal Naji. „Wir freuen uns auf die Halle und die Atmosphäre, aber die Erwartungen an uns dürften relativ gering sein.“ Was nicht bedeutet, dass Naji seinem Team keine Überraschung zutraut. „Nur ist klar, dass Kiel seine Topform verfehlen muss, während bei uns alles passt. Sollte sich diese Chance ergeben, wollen wir natürlich nach dem Strohhalm greifen.“

Der deutsche Rekordmeister ist hervorragend in die neue Saison gestartet. Einem 36:23 gegen den TVB Stuttgart inklusive 15 Paraden des ehemaligen BHC-Torhüters Tomas Mrkva folgte ein 32:22 beim SC DHfK Leipzig. „Kiel agiert sehr variabel im Angriff“, sagt der BHC-Coach. „Durch die Zugänge Karl Wallinius und Eric Johansson haben sie noch mehr Qualität hinzubekommen und sind damit eine der am breitesten aufgestellten Mannschaften.“

Die Rollen sind in der Wunderino-Arena entsprechend klar verteilt: „Der THW muss dieses Spiel gewinnen“, sagt Naji, der das Duell mit seinem Team selbstverständlich dennoch nicht locker angeht. „Wir möchten den nächsten Schritt im Angriff sehen und noch mal zwei, drei technische Fehler weniger machen.“ Beim 22:23 gegen Hannover waren es schon weniger als in Minden, doch insgesamt war die Offensive auch am Mittwochabend die Schwäche der Löwen. "Das ist schon sehr ärgerlich, weil ein kleines Muster erkennbar ist. Wir haben sehr gut verteidigt, sind im Angriff aber einfach nicht gut genug.“

In Minden sei die Kompensation noch gelungen, gegen ein Team von der Qualität der TSV Hannover-Burgdorf sei dies nun nicht gelungen. "Es war klar, dass eng würde mit dieser Angriffsleistung", erklärt Naji, der aber auch das Positive sieht. "Wir haben wahnsinnig gut verteidigt. Diesen Trend möchten wir in Kiel bestätigen." 23 Gegentore beim Tabellenführer seien illusorisch, auch mit 28 könnte er potenziell zufrieden sein.

Wenn es um das Ergebnis geht, ist der Druck am Sonntag nicht groß. 17 Mal trafen die Bergischen in der Bundesliga auf den THW Kiel, 17 Mal kam der Sieger aus Norddeutschland. Die Löwen aber waren der Sensation zuletzt etwas näher. Beide Spiele in der vorigen Saison verliefen extrem umkämpft.

Personell wird sich beim BHC voraussichtlich nichts ändern. Csaba Szücs und Fabian Gutbrod sind weiterhin verletzt, der Rest das Teams hat das intensive Duell gegen Hannover gut überstanden. Es wird also derselbe 16-Mann-Kader wie zuletzt antreten.

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