Handball-BL: 27:29 (14:14) in Berlin BHC holt keine Punkte, spielt aber stark

Wuppertal · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat beim Spitzenreiter Füchse Berlin verloren. Das Team von Trainer Jamal Naji unterlag am Samstagabend (29. Oktober 2022) in der Max-Schmeling-Halle mit 27:29 (14:14). 7.695 Zuschauerinnen und Zuschauern sahen einen beherzten Auftritt des BHC.

 Frederik Lagefoged (li.) und Trainer Jamal Naji (Archivbild).

Frederik Lagefoged (li.) und Trainer Jamal Naji (Archivbild).

Foto: Dirk Freund

Beide Teams waren personell geschwächt. Beim BHC konnte Tom-Kare Nikolaisen nach überstandenen Rücken-Problemen zwar mit an die Spree reisen, dafür erlitt Csaba Szücs einen Rückschlag. Zudem fehlten Simen Schönningsen (Wurf-Arm-Verletzung), Lukas Stutzke (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und Yannick Fraatz (Ausleihe an den THW Kiel).

Tim Nothdurft brachte den BHC mit 1:0 in Führung (1.), Berlin drehte den Spielstand aber auf 3:1 (4.) und 4:2 (7.) für den Tabellenführer. Doch das Naji-Team hielt dagegen und glich zum 4:4 durch Frederik Lagefoged aus (9.). Mehr noch: Lagefoged und Nothdurft stellten auf 4:6 (11.). Die Füchse konterten, Routinier Hans Lindberg warf per Siebenmeter das 7:6 (13.). Anschließend konnte sich kein Team absetzen. Linus Arnesson traf mit einem Strafwurf zum 10:10 (19.)., Tomas Babak zum 12:12 (27.). Lagefoged gelang das 12:13 (28.). Mit dem 14:14-Remis ging es in die Kabinen.

Nach der Pause zog Berlin zunächst auf 18:15 davon (35.). Drei BHC-Tore in Folge brachten aber das 18:18 (38.). Bis zum 22:22 von Djbril M’Bengue blieb es eng (47.). Die Füchse führten 24:22 (49.) und 26:23 (52.), aber auch das war nicht die Entscheidung. Ladefoged verkürzte auf 25:26 (55.) Nach einer Parade von Peter Johannesson hatte M’Bengue die Chance auf den Ausgleich, aber der fiel nicht. Es war der Knackpunkt: Lindberg netzte von der Linie zum 28:25 ein (57.). Mijajlo Marsenic machte 43 Sekunden vor dem Ende den Deckel für den Tabellenführer drauf.

Jamal Naji (Trainer BHC): „Mir fallen die Worte ein wenig schwer. „Wir haben es gut gelöst, die Füchse vor große Probleme gestellt. Und wir haben vor allem über 60 Minuten das Bewusstsein gehabt, dass wir das Spiel gewinnen können. Das haben wir auch ausgestrahlt. Wir haben den Berlinern gerade am Anfang sehr viele Waffen genommen, wenngleich man auch sagen muss, dass die organisierten Isolationen später dann auch ausschlaggebend dafür waren, dass die Füchse das Spiel gewinnen. Über Holm und Drux fallen in der Crunchtime wichtige Tore. Trotzdem haben wir es in der Hand, kommen immer wieder auf Unentschieden. Und zwei oder drei Mal können wir sogar in Führung geben, wo sich Berlin auf seinen Torhüter verlassen konnte. Am Ende hat die abgezocktere Mannschaft gewonnen.“

Jörg Föste (Geschäftsführer des BHC): „Ein ausgesprochen engagierter, couragierter und spielerisch überzeugender Auftritt beim Spitzenreiter. Die Anzahl unserer ausgelassenen 1:0-Schüsse belegt eindrucksvoll unsere Spielkultur - aber ist eben auch ein Ausdruck mangelnder Konsequenz im Abschluss. Und das hat dann letztlich den Ausschlag gegeben.“

Jaron Siewert (Trainer Füchse Berlin): „Das Positive zuerst: Wir haben die zwei Punkte und einen Heimsieg geholt. Mit der Leistung bin ich nicht ganz zufrieden. In der ersten Halbzeit haben wir den BHC relativ unbedrängt über den Kreis abschließen lassen, und wir waren unfokussiert bei Abprallern. Wir sind auch kaum ins Tempospiel gekommen. Dann war es ein offenes Spiel - genau das, was wir nicht wollten. Der Start in die zweite Halbzeit war eigentlich super, aber auch da haben wir keine Vorentscheidung geschafft. In der Endphase hatten wir die Chance beim 26:23 wieder, aber auch da haben wir den Sack nicht zugemacht. Zum Schluss haben wir es gut gelöst mit starkem Torhüter und guter Abwehr. Die Kulisse hat uns sicher heute getragen.“

Am übernächsten Sonntag (6. November) empfängt der BHC um 16:05 Uhr die HSG Wetzlar in der Wuppertaler Uni-Halle. Eine Woche später (13. November) kommt der VfL Gummersbach zum Derby in die Klingenhalle (16:05 Uhr).

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