Handball-BL: 22:22 (13:15) bei MT Melsungen Der Aufwärtstrend des BHC hält an

Wuppertal · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat zum ersten Mal in seiner Geschichte in der Kasseler Rothenbachhalle gepunktet. Das Team von Trainer Jamal Naji holte am Sonntagnachmittag (4. Dezember 2022) bei MT Melsungen ein 22:22 (15:13)-Unentschieden. Zuvor hatte der BHC dort neun Mal in der Liga und ein Mal im Pokal verloren.

BHC-Trainer Jamal Naji.

BHC-Trainer Jamal Naji.

Foto: Dirk Freund

Der BHC musste kurzfristig zwei Ausfälle hinnehmen: Linus Arnesson fehlte mit einer Bauchmuskelverletzung, Csaba Szübs wegen eines Infekts. Tim Nothdurft und Simen Schönningsen standen ohnehin nicht zur Verfügung. Dafür waren aber Lukas Stutzke und Csaba Szüks dabei. Allerdings hatte auch der Gastgeber mehrere Ausfälle zu beklagen.

Die erste Halbzeit verlief weitestgehend ausgeglichen. Der BHC führte ein Mal – beim Stand von 4:3 von Frederik Lagefoged in der sechsten Minute. Melsungen zog zwar kurzfristig auf 7:4 (12.), 8:5 (13.) und 9:6 (16.) davon, doch in der 21. Minute glich Stutzke zum 11:11 aus. Noah Beyer, der zwei Siebenmeter verwarf, gelang das 13:13 (27.). Nach einem Ballverlust von Tom Bergner stellte Melsungen auf 15:13. Fabian Gutbrod setzte zwar einen exzellenten letzten Freiwurf an, den aber Torwart Nebojsa Simic mit einer Parade aus dem Winkel fischte. So ging es mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Kabine.

Das Bild änderte sich nicht. Immer wieder wechselte die Führung. Der BHC startete nach der Pause effektiv. Gutbrod tunnelte Simic, es stand 18:20 (46.). Melsungen egalisierte zum 20:20 (51.). Gutbrod brachte die Bergischen in einer kampfbetonten Schlussphase mit 21:20 nach vorn (51.). Melsungens Youngster Julian Kühn drehte den Spielstand auf 22:21 (57.), doch Gutbrod antwortete mit dem 22:22 (58.).

Der BHC gelangte wieder in Ballbesitz, doch Gutbrod scheiterte unter Zeitdruck. Nun hatten die Hessen die besseren Karten in der Hand. Die BHC-Defensive, aus der in Hälfte zwei Torwart Christopher Rudeck herausragte, arbeitete jedoch hoch konzentriert. Den letzten Wurf von André Gomes bekam Tom Kare Nikolaisen ab. Die Folge: etwas Kopfschmerzen und ein sehr verdienter Punkt.

Jamal Naji (Trainer Bergischer HC): „Der Punkt fühlt sich wirklich gut an. Aktuell haben wir einige Probleme mit einigen Verletzungen, weswegen Linus Arnesson und Csaba Szücs nicht mit angereist sind und hatten in den letzten Tagen eine Erkältungswelle im Team, sodass wir so fluktuativ wechseln mussten, dass es nicht nur mich gestresst hat, sondern auch die Mannschaft. Es war aber einfach unabdingbar heute, weil ganz viele Spieler heute alle fünf Minuten kamen und eine Pause brauchten. Das hat Melsungen gerade in der ersten Hälfte zu viel Tempo eingeladen. Und sie haben einige Tempotore in der ersten Halbzeit gemacht. Im zweiten Durchgang haben wir dann den Fokus auf den Rückzug gelegt und konnten in der Wechselstrategie etwas umstellen. Es ist dann eine absolute Abwehrschlacht, die wir 9:7 gewinnen. Wir haben eine sehr gute Abwehr, sehr gute Kooperation Torwart und Innenblock. Wir erarbeiten uns gute Würfe, die wir so haben wollten. Das einzige Problem war die Achse Casado und Arnarsson, die kaum zu verteidigen war. Alles in allem ein verdientes Unentschieden und ich bin sehr froh. Wir sind aktuell sehr stabil was die Mentalität angeht. Wir glauben zu jedem Zeitpunkt an uns und das stimmt mich sehr froh für die kommenden Wochen.“

Roberto Garcia Parrondo (Trainer MT Melsungen): „Gratulation an den Bergischen HC zu diesem Punktgewinn. Sie haben heute stark gespielt mit viel Einsatz und hoher Intensität. In der ersten Halbzeit haben wir nicht gut in der Abwehr gestanden und waren nicht auf dem Level was wir eigentlich bräuchten. In der zweiten Halbzeit war der Torhüter des BHC auf dem Posten – wir hatten zahlreiche Chancen, die wir nicht genutzt haben und so konnten wir das Spiel nicht zu unseren Gunsten entscheiden. Wir haben verschiedene Formationen und Positionsbesetzungen probiert, um uns Möglichkeiten zu erarbeiten und hätten aus acht Metern mehr Tore machen können. Zugegeben, da stand uns Rudeck im Weg. In der Schlussphase hat die Defensive gut gestanden - es bleibt aber beim Unentschieden am Ende, weil wir einige Bälle liegenlassen.“

Jörg Föste (Geschäftsführer Bergischer HC): „Wir haben eine leidenschaftliche Leistung geboten über 60 Minuten. Man kann der Mannschaft nur Tribut zollen für das, was sie hereingeschmissen hat. Wir haben gekämpft mit allem, was wir hatten, und sind letztlich mit einem Punktgewinn belohnt worden. Das ist der erste, den wir hier holen. Da kann man einen Punkt hinter machen. Beide Mannschaften waren sichtbar und hörbar nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Beide hatten den Eindruck, dass mehr möglich war. Wir hatten sicher die eine oder andere Gelegenheit, den Dolchstoß zu setzen - besonders in der letzten Viertelstunde mehrfach.“

Die nächste Partie bestreitet der BHC am kommenden Sonntag (11. Dezember) im Düsseldorfer PSD Bank-Dome gegen die SG Flensburg-Handewitt. Anwurf ist um 16:05 Uhr.

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