Handball-BL: 30:30 (14:15) gegen Gummersbach BHC: Gerechtes Remis im bergischen Derby

Wuppertal / Solingen · In der Handball-Bundesliga hat sich BHC im bergischen Derby vom VfL Gummersbach mit 30:30 (14:15) getrennt. In die Solinger Klingenhalle kamen 2.680 Fans. Sie war damit ausverkauft.

BHC-Spielmacher Linus Arnesson.

BHC-Spielmacher Linus Arnesson.

Foto: Dirk Freund

Lukas Stutzke (Muskelfaserriss) und Simen Schönningsen (Verletzung des Wurfarms) und Tim Nothdurft (Wurfhand) fielen aus, Csaba Szücs ebenso. Der unter der Woche erkrankte Arnor Gunnarsson stand dagegen auf dem Spielberichtsbogen.

Ein Duell auf Augenhöhe war vor dem Anpfiff erwartet worden, und so begann es auch. Frederik Lagefoged gelang der Treffer zum 1:0 (2.), Isak Persson traf zum 3:2, Lukas Blohme glich aber postwendend aus (7.). Styrmisson brachte die Oberbergischen mit 6:4 in Führung. Der personell geschwächte BHC ließ sich aber nicht abhängen, Dijbril M’Bengue glich zum 6:6 aus (14.). Beim Stand von 7:7 vergab Linus Arnesson einen Siebenmeter und die Chance zur Führung (16.).

In Unterzahl kassierte der BHC das 8:10 durch Tom Kiesler (21.). Beim Stand von 9:11 in der 22. Minute nahm Naji die erste Auszeit. Es nutzte aber nicht viel. Gummersbach zog davon, Miro Schluroff netzte zum 10:14 ein (26.). Für Christopher Rudeck stand nun Peter Johannesson im Tor. Mit Tomas Babak kam mehr Tempo ins Spiel. Tom Kare Nikolaisen verkürzte auf 12:14 (28.). Es ging noch mehr. Kurz vor der Sirene gelang Noah Beyer mit einem feinen Dreher der 14:15-Pausenstand.

Babak egalisierte zu Beginn der zweiten Halbzeit zum 15:15 (31.), Lagefoged zum 16:16 (32.). Der bärenstarke Dominik Mappes sorgte für die 18:17-Führung der Gummersbacher (34.). VfL-Keeper Tibor Ivanisevic hielt den Siebenmeter von Beyer, der VfL setzte sich auf 17:20 ab (38.). Zwei Treffer von Gutbrod bescherten jedoch das 19:20 (40.). Nikolaisen und Arnesson, unterstützt von Johannesson-Paraden, drehten das Match auf 21:20 (41.). Gummersbach nahm eine Auszeit, doch Dijbril M’Bengue stellte auf 22:20 (42.). Mappes brachte Gummersbach per Siebenmeter auf 22:23 heran (45.).

M’Bengue und Babak kassierten kurz hintereinander Zwei-Minuten-Strafen. Styrmisson nutzte das zum 23:23 aus (47.). In der 48. Minute war dann der BHC in Überzahl, doch Arnesson leistete sich einen Fehlpass. Mappes verwandelte vom Strich zum 23:24 (49.), Arnesson zum 25;25 (51.). Gummersbach legte vor durch Blohme – 26:27 (53.), Arnesson netzte zum 27:27 (55.), 28:28 (56.) und 29:29 (57.) ein.

Jansen traf zum 29:30, Beyer scheiterte für den BHC am Pfosten (59.). Jansen scheiterte an Johannesson, Beyer glich aus – 30:30. Gunnarsson fing den nächsten Pass von Köster ab, verletzte sich dabei und musste in die Kabine gebracht werden. Der BHC hatte die Siegchance, doch Gutbrod warf den letzten Freiwurf drüber. Das Unentschieden war leistungsgerecht.

Gudjon Valur Sigurdsson (Trainer VfL Gummersbach): „Ich möchte erstmal ,Danke' sagen für diese überragende Stimmung hier in der Halle, das hat heute einfach richtig Spaß gemacht. Ich glaube, dass das Ergebnis am Ende ein gerechtes ist. Klar ist aber auch, dass wir uns natürlich mehr erhofft hatten, als wir 90 Sekunden vor dem Ende mit einem Tor führten und die Auszeit genommen haben. Wir machen das Tor nicht, aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden mit meinen Jungs. Wir hatten ein hartes Spiel am Donnerstag gegen Flensburg und auch einige verletzte und angeschlagene Spieler. Ich bin glücklich und zufrieden. Wir haben gekämpft und alles reingeworfen.“

Jamal Naji (Trainer Bergischer HC): „Also erst mal vorweg, danke an die Fans und Zuschauer hier und heute. Das war schon geil. Vor so einer Kulisse hat es einfach richtig Bock gemacht und Lust bereitet zu spielen. Ich glaube, als wir in der schwierigen Phase mit zwei, drei Toren hinten lagen und dann den 5:0-Lauf starten, geht das schon zu großen Teilen auf die Kappe der Fans. Da werden wir von der Halle getragen. Zum Spiel: Ich glaube, dass es eine gerechte Punkteteilung ist – trotzdem ärgere ich mich, dass es am Ende nur ein Punkt geworden ist. Vor dem Spiel hätten wir durchaus mit Blick auf die Gummersbacher Form, ihr gefestigtes System und Selbstbewusstsein gesagt, dass wir das Spiel so lange es geht offenhalten wollen, auch wenn wir natürlich gehofft hätten, das bessere Ende auf unserer Seite zu haben. Unter dem Strich ist es so, dass wir uns in den letzten zehn Minuten mit ein paar Situationen selbst schwächen, und das ärgert mich wahnsinnig. Wir haben wahnsinnig viel investiert, es war unglaublich anstrengend, mit unseren Kräften hauszuhalten, und wir belohnen uns dann einfach nicht für das Spiel mit zwei Punkten.“

Jörg Föste (BHC-Geschäftsführer): „Wir haben drei Dinge schlecht gemacht: In der ersten Halbzeit haben wir unseren Rückzug nicht geordnet. Das hat dazu geführt, dass Gummersbach acht Kontertore gemacht hat. Genau das wollten wir verhindern, und das ist uns nicht gelungen. Zweitens vergeben wir fünf Bälle aus sechs Metern oder der Sieben-Meter-Linie. Und drittens kassieren wir zwei Zwei-Minuten-Strafen wegen Meckerns in zwei spielentscheidenden Phasen. Wenn man das zusammennimmt, kann man nur von einem Geschenk für Gummersbach sprechen.“

Die nächste Partie bestreitet der BHC am kommenden Samstag (19. November) beim ASV Hamm-Westfalen. Anwurf ist um 20:30 Uhr. Am 27. November kommt es in der Klingenhalle ab 16:05 Uhr zum Heimspiel gegen Frisch Auf! Göppingen.

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