Fußball-Regionalliga WSV-Sportdirektor Hutwelker begründet Trainer-Beurlaubung

Wuppertal · Karsten Hutwelker, wegen der Beurlaubung von Trainer Andreas Zimmermann in die Kritik geratene Sportdirektor des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV, hat sich mit einer öffentlichen Stellungnahme zu Wort gemeldet. Der Wortlaut.

Karsten Hutwelker (rechts) mit Andreas Zimmermann (Mitte) und Assistent Pascal Bieler nach dem erfolgreichen Saisonstart.

Karsten Hutwelker (rechts) mit Andreas Zimmermann (Mitte) und Assistent Pascal Bieler nach dem erfolgreichen Saisonstart.

Foto: Dirk Freund

„Liebe WSV Fans, Sponsoren und Sympathisanten des Vereins,

meine gestrige Entscheidung, unseren Trainer Andreas Zimmermann freizustellen, kam für viele von Euch vielleicht sehr überraschend. Das kann ich auch gut verstehen. Und ich möchte hier vorab auch nochmal betonen, dass mir diese Entscheidung nicht leichtgefallen ist, und ich bedauere, ,jetzt die Reißleine‘ ziehen zu müssen.

Andreas Zimmermann und ich kennen uns seit über 19 Jahre. Andreas hat sich mit dem Verein identifiziert und daran mitgewirkt, aus dem WSV eine Einheit zu formen und uns alle mit seinem positiven Charme mitgerissen. Das hat uns gut getan und sicherlich das Wir-Gefühl gestärkt. Dafür danken wir ihm. Diese positive Stimmung im WSV und ihre mitreißenden Strahlkraft schreibe ich aber dem gesamten neuen Team und unserer jungen Mannschaft zu. Dementsprechend gilt der Lob allen, nicht zuletzt auch Euch!

Der Prozess, einen Trainer entlassen zu müssen, reift nicht in fünf Minuten, sondern ist das Ergebnis vieler intensiver Gespräche mit dem Trainer. Schon in meinem Gespräch mit Zimbo vor dem Spiel gegen Wattenscheid 09 habe ich auf die negative sportliche Entwicklung hingewiesen und ihm sehr deutlich gesagt, dass der Negativtrend so nicht anhalten darf und eine schnelle Veränderung her muss. Den Misserfolgen in den nachfolgenden Spielen folgten weitere intensive Gespräche.

Andreas Zimmermann hat unseren WSV wieder sympathisch gemacht. Nun zählt im Fußball aber vor allem das sportliche Ergebnis, das in den letzten sieben Spielen ohne auch nur ansatzweise erkennbaren Aufwärtstrend immer schlechter wurde.

Unsere Mannschaft hat sehr viel Talent und viel Potenzial und kann viel mehr. Das hat sie in den ersten drei Spielen gezeigt, in denen sie guten und erfolgreichen Fußball gezeigt hat. So aber nicht in den letzten sieben wichtigen Spielen. Im Hinblick auf weitere mögliche Misserfolge und deren Folgen auf unsere junge Mannschaft und Stadt, nicht zuletzt auch den wirtschaftlichen Schaden für den WSV, musste ich eine Entscheidung im Sinne meines Vereins, dem WSV, treffen.

Einige können meine Entscheidung nachvollziehen, andere wiederum macht sie wütend. Und auch wenn meine Entscheidung Euch wütend macht, enttäuscht und Ihr sie nicht akzeptieren wollt, so bitte ich Euch, sie doch zu respektieren. Und es geht hier nicht um einzelne Personen und persönliche Befindlichkeiten, sondern allein um das Wohl und die Zukunft des WSV.

Diese Woche trainieren Pascal Bieler, Kay Hödtke und ich gemeinsam die Mannschaft und bereiten sie optimal vor. Wer die Mannschaft übernimmt, werden wir nächste Woche entscheiden.

Jetzt wollen und müssen wir weitermachen und nach vorne schauen. Und dafür benötigen wir Eure volle Unterstützung unserer Mannschaft am Wochenende gegen Schalke 04.

In diesem Sinne, mit rot blauem Herzen!

Vielen Dank, Euer Karsten Hutwelker“

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