Fußball-Regionalliga WSV-Blick von der 3. Liga bis zur Oberliga
Wuppertal · Ein Spiel der Oberliga Westfalen stand am Montag (1. April 2024) auf dem Scouting-Terminplan von Gaetano Manno, dem Sportlichen Leiter des Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV. Und das aus doppeltem Grund.
Zum einen liegt Gastgeber ASC Dortmund mit dem Ex-WSVer Marco Stiepermann mitten im Aufstiegsrennen und könnte damit in der kommenden Saison ein Regionalliga-Gegner der Rot-Blauen sein. Auch der Gast SV Schermbeck gehört zum oberen Tabellendrittel. Doch natürlich wollte Manno mit Blick auf mögliche Neuverpflichtungen die Oberliga Westfalen im Auge halten. „Wir schauen uns selbstverständlich auch nach Talenten um“, so der 41-Jährige.
Denn was für den WSV finanziell in der kommenden Saison ungefähr möglich ist, wird vom Vorstand wohl in diesem Monat festgelegt, zumindest als Rahmenplanung. Zehn Verträge, in den meisten Fällen von Stammspielern, laufen ebenso weiter wie der von Trainer Ersan Parlatan. Doch die Frage ist: Wie viel Geld stünde dann noch für die restlichen mindestens rund 14 Kaderplätze (21 Feldspieler und drei Torhüter) zur Verfügung? Zehn starke Akteure, die anderen aber qualitativ deutlich schlechter – die Rechnung ginge nicht auf.
„Meine Aufgabe ist es, alle Eventualitäten vorzubereiten und gleichzeitig den Fokus innerhalb der Mannschaft hochzuhalten“, sagt Manno vor dem Heimspiel am Samstag (14 Uhr, Stadion am Zoo) gegen RW Oberhausen. Schließlich soll am Ende Platz zwei herausspringen, der zwar aufstiegstechnisch nichts einbringt, aber ein ordentliches Ende einer wechselhaft verlaufenen Saison bedeuten würde. Verbunden mit der Hoffnung, Vorfreude auf die kommende Spielzeit zu wecken, bei den Fans, aber auch bei den Sponsoren. Hauptgeldgeber Friedhelm Runge hat den Verein aufgefordert, Strukturen für die Zukunft zu schaffen. Eine (Mammut-)Aufgabe auch für das neue Vorstandsmitglied Marvin Klotzkowsky, der seit dem 1. März tätig ist.
In der laufenden Saison liegt der Etat des WSV für die erste Mannschaft nach Rundschau-Informationen bei knapp 1,9 Millionen Euro. Spitzenreiter Alemannia Aachen (Zuschauerschnitt 17.864 / WSV 2.987) wird auf 2,8 Millionen Euro taxiert. Um es erneut oben zu versuchen, gelten mindestens 1,6 Millionen Euro als realistisch. Wobei allerdings abgewartet werden muss, ob Arminia Bielefeld und/oder der MSV Duisburg nicht aus der 3. Liga absteigen. Aufstiegsambitionen werden, Stand jetzt, vor allem Fortuna Köln nachgesagt. Hinzu könnten Rödinghausen und Oberhausen kommen.
Zunächst aber will der WSV gegen RWO seine Bilanz ausbauen. Unter Trainer Parlatan hat die Mannschaft bislang durchschnittlich 2,14 Punkte geholt (fünf Siege, zwei Unentschieden). Damit liegen die Bergischen nicht weit vom Gesamtschnitt der Alemannia entfernt (2,22).