Fußball-Regionalliga WSV-Sportchef Hutwelker: „Verschworene Einheit“

Wuppertal · 2:1 gegen Alemannia Aachen, 1:0 gegen Borussia Dortmund II, 3:1 beim VfB Homberg, dazu das 3:1 im Niederrheinpokal gegen den VfB Krefeld-Fischeln – der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat einen optimalen Saisonstart hingelegt. Rundschau-Interview mit Sportdirektor Karsten Hutwelker.

 Auch Sportdirektor Karsten Hutwelker feierte nach dem Sieg in Homberg ausgelassen.

Auch Sportdirektor Karsten Hutwelker feierte nach dem Sieg in Homberg ausgelassen.

Foto: Jochen Classen

Rundschau: Herr Hutwelker, wie viele Punkte sind für den Klassenerhalt notwendig?

Hutwelker: Ich gehe von 45 aus.

Rundschau: Und zum Aufstieg?

Hutwelker (lacht): Wahrscheinlich 65 oder 66.

Rundschau: Neun haben Sie nach drei Spielen schon auf dem Konto.

Hutwelker (schmunzelt): Ja, und wenn wir die nächsten 20 Partien auch noch gewinnen, dann dürfte das reichen. Aber im Ernst: Für uns zählt einzig und allein der Klassenerhalt, darauf arbeiten wir hin. Ich weiß, was für ein tolles Team wir haben mit viel Charakter und Disziplin. Wir haben uns in den Vertragsgesprächen viel Zeit gelassen, um möglichst die Richtigen zu verpflichten. Aber ich kenne auch unsere Schwächen.

Rundschau: Die da wären?

Hutwelker: Vorab – ich bin superglücklich, was die Mannschaft bisher geleistet hat, und über die neun Punkte. Natürlich habe ich bei dem Auftaktprogramm nicht mit drei Siegen gerechnet. Es ist phantastisch, was die Jungs zeigen. Sie sind eine verschworene Einheit. Es macht Spaß zuzusehen. Unser Spiel nach vorne muss noch abgeklärter werden. Wir dürfen in manchen Phasen nicht so hektisch, zuweilen blauäugig agieren. Sonst hätten wir zum Beispiel in der ersten Halbzeit ein zweites Tor nachlegen können. Und in den 20 Minuten nach der Pause standen wir unter Druck. Aber das ist ganz normal: Niemand sollte vergessen, dass wir eine komplett neue Mannschaft zusammenstellen mussten, und das für 300.000 Euro inklusive Trainer, Co-Trainer und Waschfrau.

Rundschau: Vier Aluminium-Treffer gegen den BVB, einer in Homberg – Torwart Edin Pepic kennt seinen Kasten offenbar sehr genau.

Hutwelker: Edin hat die Maße des Tores gut verinnerlicht und ein gutes Auge. Natürlich hatten wir da Glück. Aber das hat eben auch der Tüchtige, und die Jungs haben sich die Siege erarbeitet.

Rundschau: Folgt am Freitag (19.30 Uhr, Stadion am Zoo) gegen die U21 des 1. FC Köln der vierte Liga-Sieg?

Hutwelker: Natürlich wird es irgendwann Rückschläge geben. Aber wir werden versuchen, unbekümmert weiterzuspielen. Die Mannschaft zeigt das Gesicht, das wir von ihr erwarten, und setzt die Vorgaben hervorragend um. Wer das sehen will, wird nicht enttäuscht. Köln hat eine spielstarke Mannschaft. Das wird ein schönes Duell. Vielleicht schaffen wir bei der Zuschauerzahl mal wieder eine 3 davor.

Rundschau: Der Kader ist quantitativ nicht opulent.

Hutwelker: Das stimmt, aber wir haben aus finanziellen Gründen momentan keine Chance, noch jemanden zu verpflichten. Nur dann, wenn wir Sponsoren finden, können wir unseren Trainer Andreas Zimmermann den ganz normalen Wunsch erfüllen. Ein Risiko gehen wir aber nicht ein. Wir hoffen, dass wir nun die Spielberechtigung für Daniel Kienath bekommen. Er wird uns auf jeden Fall weiterhelfen.

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