Fußball-Regionalliga WSV-Sportchef Bölstler: „Weiß, was ich unterschrieben habe“

Wuppertal · Sportlich ist dem Fußball-Regionalligisten Wuppertaler SV mit dem 1:0-Sieg bei Alemannia Aachen einen Befreiungsschlag geglückt. Im Umfeld laufen die Diskussionen allerdings weiter. Im Mittelpunkt steht Sportdirektor Manuel Bölstler. Mit ihm sprach Rundschau-Redakteur Jörn Koldehoff.

 WSV-Sportdirektor Bölstler (re.) beim Pokalsieg in Homberg.

WSV-Sportdirektor Bölstler (re.) beim Pokalsieg in Homberg.

Foto: Dirk Freund

Rundschau: Herr Bölster, wie groß ist die Erleichterung nach dem Sieg auf dem Tivoli?

Bölstler: Alle haben an einem Strang gezogen. Wir haben unter der Woche alle gemeinsam daran gearbeitet und die richtigen Worte gefunden. Jeder ist bereit, für den anderen durchs Feuer zu gehen. Der unbändige Wille gestern war bei allen zu spüren.

Rundschau: Laut Vorstandssprecher Alexander Eichner haben Sie Trainer Adrian Alipour den Rücken gestärkt. Stand der Coach denn zur Diskussion?

Bölstler: Im Umfeld gab es bereits Stimmen, wie ich hörte … Ich sehe das definitiv nicht so. Und das Spiel in Aachen bestätigt mich in meiner Einschätzung. Adrian und das Team machen einen hervorragenden Job – und das bei ständig neu aufkommenden Baustellen. Er und die Mannschaft haben mein vollstes Vertrauen.

Rundschau: Mit Phil Britscho kam ein A-Jugendlicher zum Einsatz. Ist das das Konzept für die Zukunft?

Bölstler: Phil hat das gestern sehr gut gemacht. Es macht einfach Sinn, dass wir U19-Spieler schon seit Monaten mit der ersten Mannschaft trainieren lassen. Unsere U 19 und U 17 stehen kurz vor dem Aufstieg in die Bundesliga.

Rundschau: Für die kommende Saison haben sieben Spieler (Kevin Hagemann, Meik Kühnel, Jan-Steffen Meier, Viktor Maier, Daniel Grebe, Dennis Malura und Semir Saric) einen Vertrag. Wie geht es weiter in Sachen Verhandlungen?

Bölstler: Sobald der Vorstand in Absprache mit dem Verwaltungsrat mir einen Etat nennt, kann ich anfangen, in Gespräche mit Spielern der ersten Mannschaft und U 19 zu gehen.

Rundschau: Wie lange läuft denn nun Ihr eigener Vertrag? Bis 2020 oder länger?

Bölstler: Ich weiß, was ich unterschieben habe. Und Teile des aktuellen Vorstandes waren ja auch vorher bereits Teil dessen und sollten auch wissen, was sie unterschrieben haben. Mich interessiert das Thema derzeit aber reichlich wenig. Wir müssen die Klasse halten, das ist das Wichtigste.

Rundschau: Bei Teilen der Fans stehen Sie massiv in der Kritik. Auf einem Banner in Aachen wurden Sie als geldgierig kritisiert. Alexander Eichner sagt, Sie hätten den Kapitalismus nicht erfunden, das Plakat sei „nicht zielführend“.

Bölstler: Das hat nichts mit Kapitalismus zu tun. Ich habe hier lange Zeit unentgeltlich gearbeitet und viel Herzblut und privates Geld investiert, weil ich an die gemeinsamen Ziele geglaubt habe. Von daher ist das unschön, definitiv, allerdings nur eine Randnotiz, denn meine Arbeit beeinflusst das nicht, wie man gestern gesehen hat.

Rundschau: Im Verwaltungsrat sitzen nun Mitglieder der Faninitiative „Aktive Gegengerade“ und der Ultras. Glauben Sie, dass der Banner die Meinung des Verwaltungsrates wiedergibt?

Bölstler: Diese Frage kann ich nicht beantworten. Das müssen Sie den Verwaltungsrat fragen.

Rundschau: Wie sehen Sie Ihre eigene Zukunft beim WSV?

Bölstler: Ich habe eine Verantwortung gegenüber meiner Mannschaft, dem Funktionsteam und meiner Aufgabe im Verein. Gemeinsam möchten wir Ziele erreichen. Bisher hat keiner an meiner Arbeit gezweifelt und wollte mit mir über etwas reden.

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