Fußball-RL: Samstag gegen Siegen WSV: Die Kappe, Jungprofis und ein Vollbrett

Wuppertal · Nach der derben Niederlage in Paderborn trifft der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV am Samstag (20. September 2025) um 14 Uhr im Stadion am Zoo auf den Tabellenführer Sportfreunde Siegen. Es ist eine klassische Konstellation.

WSV-Trainer Sebastian Tyrala.

Foto: Dirk Freund

WSV-Trainer Sebastian Tyrala wusste angesichts seiner langen Profikarriere nur zu genau, was er nach der 1:6-Klatsche tun musste. Nein, der 37-Jährige holte nach dem Abpfiff nicht zu einer Standpauke aus, sondern nahm die vorangegangen 90 Minuten „auf meine Kappe“. Warum? „Vielleicht war es die falsche Taktik, falsche Idee, falsche Leute aufgestellt – mein Ding!“

Die Absicht ist klar. Das Team hat nur wenig Zeit, sich auf die schwierige Aufgabe gegen den Spitzenreiter Siegen, der mit fünf Erfolgen und drei Unentschieden (darunter das 0:0 am Mittwoch gegen Lotte) anreist, vorzubereiten. Und das mit einem weiterhin personell reduzierten Kader. Siegen mischt dagegen derzeit als Aufsteiger mit viel Euphorie – wie in der vergangenen Saison der FC Gütersloh – die Liga auf und hat noch nicht verloren.

Zusätzliche Unruheherde wollte Tyrala deshalb unbedingt vermeiden. Wie auch Sportchef Gaetano Manno, der zwar die „fehlende Körpersprache“ in den ersten 20 Minuten mit drei Gegentreffern kritisierte, aber auch auf die „ganzen Jungprofis“ hinwies, die Paderborn aufgeboten hatte.

„Wir haben es komplett verschlafen. Sie waren viel besser als wir und haben uns rundgespielt“, räumte Levin Müller ein. „Wir kamen nicht mehr in die Zweikämpfe. Beim 3:1 haben wir uns etwas aufgebäumt, dann kam ein dummer Elfmeter von mir. Ich spiele minimal den Ball, das reicht aber wahrscheinlich dem Schiri nicht. Dann bekommen wir vor der Pause noch das 5:1, das ist natürlich ein Vollbrett. Wir müssen uns alles noch mal angucken.“

Und weiter: „Wir wollten die zweite Halbzeit gewinnen, das haben wir auch nicht geschafft. Aber wir haben uns nicht wie in der ersten Halbzeit abschlachten lassen. Vielleicht können wir für Samstag mitnehmen, dass die zweite Halbzeit deutlich besser war.“

Mit sieben Punkten rangiert der WSV als Tabellenvierzehnter nicht auf einem Abstiegsplatz, aber nur dank der mehr geschossenen Tore gegenüber Wiedenbrück. Immerhin sind Dominic Duncan und Jeff Fehr zurück und sollen herangeführt werden. „Dadurch haben wir mehr Optionen“, meint Manno, der weiß, dass die Kulisse wohl nur bedingt größer wird als gegen Wiedenbrück, als nur 1.242 Fans kamen.

Und so will der WSV die zweite der beiden Englischen Wochen nicht mit einer weiteren Niederlage abschließen. Den Plan gab Tyrala in Paderborn aus: „Sie sollen sich jetzt regenerieren und nicht darum kümmern, was heute war, sondern Samstag ein anderes Gesicht zeigen.“