"Es hat uns in den letzten Jahren immer ausgezeichnet, dass wir auch mit schlechten Spielen und schwierigen Situationen umgehen können", sieht Trainer Sebastian Hinze trotz der beständigen Verletzungsmisere keinen Grund für Alarmstimmung. Dass die Ausfälle von Nippes, Hoße, Dragas und Alexander Hermann sehr weh tun, ist aber unbestritten und war gegen Balingen zweifellos ein Faktor. Das sieht auch Hinze so: "Im Moment muss halt alles funktionieren. Wenn Maxi Hermann wie gegen Balingen einen schlechten Tag hat, dann ist das natürlich schon gravierender als wenn Nippes da ist."

Weil eben jener Kristian Nippes aktuell weiter im Aufbautraining ist und dabei noch nicht wieder springt, bleibt Maximilian Hermann weiter Rückraum-Alleinunterhalter auf Halbrechts. "Das ist natürlich anstrengend, aber im Spiel vergisst man das", findet der Österreicher, der jetzt dazu beitragen will, dass die Abwehr nicht länger die Achillesferse des BHC bleibt. "Wir müssen so ins Spiel gehen, dass wir dem Gegner zeigen: Es wird weh tun, wenn ihr jetzt auf uns zukommt."

Das gilt natürlich auch am Samstag um 19 Uhr beim Gastspiel in Wetzlar. Die HSG ist schließlich so etwas wie die Mannschaft der Stunde in der Handball-Bundesliga: 13:5 Punkte — davon zuletzt 11:1 in Serie — bescheren dem Team von Coach Kai Wandschneider aktuell Platz fünf. Das hatte dem neu formierten Team nach den Abgängen von Top-Spielern wie Ivano Balic, Kent-Robin Tönne und Jens Tiedtke kaum jemand zugetraut. "Ihre 6-0-Abwehr funktioniert im Moment perfekt, und mit Nationaltorwart Andreas Wolff haben sie den aktuell besten Keeper der Liga", so die Analyse von Sebastian Hinze. Logische Konsequenz: "Wir sind Außenseiter mit Wut im Bauch und müssen uns wieder reinmalochen."