2. Handball-Bundesliga: 27:27 gegen Nürtingen TVB sendet ein Lebenszeichen
Wuppertal · Der abstiegsgefährdete Handball-Zweitligist TVB Wuppertal hat gegen die TG Nürtingen ein 27:27 (11:13)-Unentschieden und damit einen Punkt geholt.
TVB-Coach Dominik Schlechter war nach überaus dramatischen 60 Spielminuten die Anspannung deutlich anzumerken. Auf die Frage, ob es ein verlorener oder gewonnener Punkt sei, antwortete er ohne zu zögern: „Eindeutig ein gewonnener!“
Die Partie begann ausgeglichen, Bis zur zwölften Spielminute konnte sich kein Team entscheidend absetzen. Auf Nürtinger Seite war erwartungsgemäß zunächst Laetitia Quist im rechten Rückraum die gefährlichste Werferin. Immer wieder suchten die Gäste ihre Shooterin, die entweder selbst zum Abschluss kam oder geschickt ihre Mitspielerinnen in Szene setzte. Nach gut 20 Minuten lagen die Gäste erstmals mit drei Toren vorne. Doch die Beyeröhderinnen spielten ruhig weiter und überstanden die Unterzahlsituation kurz vor Pause. Mit 11:13 ging es in die Kabine.
Die Anfangsphase der zweiten Spielhälfte gehörte zunächst wieder dem Tabellenneunten aus Baden-Württemberg. Nürtingen erhöhte nach drei Minuten rasch auf 15:11. Doch die Wuppertalerinnen wehrten sich. Mona Bratzke überwand mit einem sehenswerten Heber zum 14:16 die Gästetorhüterin und verkürzte damit den Rückstand. Nürtingen legte im Gegenzug immer wieder nach, doch die „Handballgirls“ ließen sich nicht abschütteln. Nika Matavš gelang in der 50. Minute den Ausgleichstreffer zum 23:23. Spätestens jetzt wurde das Spiel zur reinen Nervensache.
Knapp eineinhalb Minuten vor dem Abpfiff sah es nach einer weiteren Niederlage für den TVB aus. Mit zwei Toren lagen die Gastgeberinnen zurück. Aber das Team, angetrieben von „Mentalitäts-Monster“ Hanna Wagner, zeigte große Moral. Erst erzielte Ramona Ruthenbeck mit einem frechen Heber von Linksaußen den Anschlusstreffer. Dann schnappte sich Lina Hovenjürgen beim folgenden Nürtinger Angriff den Ball und traf im direkten Gegenstoß zum Ausgleich. Der Neuzugang auf TVB-Seite wurde zu Recht zum „Stern des Abends“ gekürt: Sowohl in der Abwehr als auch im Angriff zeigte die 21-Jährige eine starke Leistung und erzielte neun Treffer.