Handball-Bundesliga: 27:26 (15:12) in Hamburg BHC beendet seine Sieglos-Serie

Wuppertal · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat sich mit einem Erfolg in die EM-Pause verabschiedet. Das Team von Trainer Sebastian Hinze gewann am Montagabend (27. Dezember 2021) beim HSV Hamburg mit 27:26 (15:12). Es war der erste Sieg nach zuletzt neun Partien ohne doppelten Punktgewinn.

 Johannes Bitte (li., HSV) und David Schmidt im Gespräch vor dem Hinspiel (31:26).

Johannes Bitte (li., HSV) und David Schmidt im Gespräch vor dem Hinspiel (31:26).

Foto: Dirk Freund

Weiterhin musste Hinze ohne Kapitän Fabian Gutbrod, Linus Arnesson sowie Sebastian Damm, Yannick Fraatz und Maciej Majdzinski auskommen. Trotzdem war der Optimismus nach der starken Leistung beim 27:27 in Lemgo groß.

Lukas Stutzke sorgte in der 1. Minute für den ersten Treffer der Partie und damit die BHC-Führung. Der HSV drehte den Spielstand aber schnell auf 2:1 (3.). Leif Tissier erhöhte auf 4:2 (4.). Die Bergischen blieben jedoch dran und wandelten einen 3:5-Rückstand in ein 5:5 um (8.). Mehr noch: Tomas Babak stellte auf 6:5 für die Gäste (10.). Doch dann kam wieder der HSV und zog über 7:7 auf 9:7 davon (12.). Youngster Tobias Schmitz sorgte für den 8:9-Anschluss (13.), kassierte anschließend allerdings eine Zeitstrafe (15.).

Die überstand der BHC schadlos. Nachdem in der Anfangsphase die Defensivreihen keinen Zugriff bekamen, steigerten sie sich auf beiden Seiten. Beim Stand von 10:8 für den HSV nahm BHC-Coach Hinze die erste Auszeit (17.). Casper Ulrich Mortensen gelang per Siebenmeter die erste Drei-Tore-Führung der Norddeutschen (19.), es folgte das 12:8 (20.). Der BHC hatte in dieser Phase den Faden verloren. Lukas Ossenkopp nutzte das zum 14:9 aus (24.). Simen Schönningsen und Gunnarsson brachten die Gäste wieder auf 11:14 heran (25.). Auch die zweite Zeitstrafe gegen Schmitz endete glimpflich. Beim Stand von 15:12 verpasste Babak einen weiteren Treffer, sein Wurf knallte an die Latte (29.). Immerhin kassierte der BHC bis zur Pause kein HSV-Tor mehr.

Durchgang zwei startete mit einer weiteren Parade des starken Tomas Mrkva – und dem 13:15-Anschlusstreffer von Lukas Stutzke (32.). Doch kurz danach prangte auf der Anzeigetafel das 17:13 auf (35.). Der HSV hielt seine Gäste zunächst weiter auf Distanz. David Schmidt vergab die Chance auf das 18:20, Hamburg war erneut weg (21:17, 43.). Hinze reagierte und bat zu einer zweiten Besprechung. Die zündete: Schmidt und Jeffrey Boomhouwer sorgten für Hoffnung bei den mitgereisten BHC-Fans – nur noch 19:21 (44.). Als Schmidt zum 20:21 einnetzte, nahm der HSV die Auszeit (46.). Mrkva mit der nächsten Parade – und Gunnarsson glich per Siebenmeter zum 21:21 aus (47.).

In doppelter Überzahl traf der BHC nicht, in einfacher aber schon: 21:22 (49.), Tom Kare Nikolaisen erhöhte auf 23:21 (51.). In erneuter Überzahl legten die Bergischen auf 24:22 vor (52.). Erneut scheiterte der HSV, Schmidt nutzte das zum 25:22 aus (53.). Schmidt hätte ausbauen können, es gelang nicht. Der BHC wackelte auf einmal heftig, Hamburg setzte ihn mit dem 24:25 (55.) enorm unter Druck. Hinze nahm logischerweise seine letzte Auszeit. Schmidt sorgte mit dem 24:26 wieder für etwas Ruhe (56.). Späth musste beim HSV für zwei Minuten vom Feld, doch Nikolaisen verwarf. Der 26:26-Ausgleich fiel durch Leif Tissier (58.). Der BHC machte das 26:27 durch Max Darj und verlor ihn kurz danach ebenfalls per Zeitstrafe (58.).

Mrkva parierte in Unterzahl gegen Wullenweber, doch Stutzke verlor die Kugel. Der HSV nahm die letzte Auszeit. Im Gegensatz zur Lemgo-Partie blieb der späte Ballverlust ohne Folgen. Der BHC holte erstmals seit dem 30:20 Ende Oktober gegen Leipzig beide Punkte.

Sebastian Hinze (Trainer Bergischer HC): „Wir sind megaglücklich, dass wir das Spiel gewonnen haben. Es war ein glücklicher Sieg. Hamburg war eine Dreiviertelstunde die bessere Mannschaft. Das ist uns auch ein paarmal passiert in den vergangenen zwei Monaten. In der letzten Viertelstunde haben wir das Spiel heute umgedreht. Wir haben besser gedeckt, hatten mehr Paraden. Und David Schmidt hat uns vorne ein paar einfache Tore gegeben. So kommen wir in eine Situation, in der wir das Spiel in Überzahl zumachen können. Das schaffen wir aber nicht. Dann wird es eine Schlussphase mit ganz vielen knappen Entscheidungen, in der wir am Schluss das Glück auf unserer Seite hatten.“

Torsten Jansen (Trainer HSV Hamburg): „Wir haben eine Dreiviertelstunde richtig gut gespielt, mit vier Toren geführt. Dann kam ein Bruch ins Spiel. Da kamen viele Sachen zusammen: Wir verprellen einen Gegenstoß, wir kriegen dämliche zwei Minuten und vorne fällt uns nicht so wirklich was ein. Dadurch gewinnt der BHC ein bisschen Sicherheit. Schmidt wirft unbedrängt aus acht Metern ohne Block und Kontakt. Da nimmt man sich selbst ein bisschen die Sicherheit, die wir uns vorher aufgebaut hatten. Und plötzlich liegen wir mit drei Toren hinten. Es ging so schnell, dass ich mir zwei, drei Auszeiten mehr gewünscht hätte. Trotzdem kommen wir noch mal zurück und haben die Möglichkeit zu siebt gegen fünf auszugleichen. Wir hätten von außen abschließen können, spielen aber den Kempa. Es ist blöd, dass wir nicht einmal einen Ball aufs Tor bekommen haben.“

Finn Wullenweber (HSV Hamburg): "Keine Ahnung, ob Szücs bei der letzten Aktion im Kreis stand. Aber selbst wenn, es gab auch knappe Entscheidungen für uns und wir müssen die Gründe für die Niederlage auch bei uns suchen. Es tut weh, so in die Pause gehen zu müssen - insgesamt allerdings haben wir eine gute Hinserie gezeigt."

Mit nun 13:23 Punkten und als Tabellendreizehnter geht der BHC in die EM-Pause. Der Abstand auf die Abstiegszone beträgt jetzt wieder vier Punkte. Weiter geht es am 9. Februar 2022 mit dem Heimspiel gegen Frisch Auf! Göppingen.

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