Handball-BL: 25:23 (11:15) gegen Hannover BHC siegt nach ganz starker Schlussphase

Wuppertal / Solingen · In der Handball-Bundesliga hat der Bergische HC am Donnerstagabend (20. März 2022) das Heimspiel gegen den TSV Hannover-Burgdorf mit 25:23 (11:15) gewonnen. 1.516 Fans kamen in die Klingenhalle.

 Simen Schönningsen in arger Bedrängnis.

Simen Schönningsen in arger Bedrängnis.

Foto: Dirk Freund

Nicht dabei waren Fabian Gutbrod (verletzt) und Arnor Gunnarsson (Corona-Infektion). Dafür standen Yannick Fraatz und David Schmidt wieder auf der Platte. Maskottchen Bergi sammelte vor den Anpfiff Spenden für die Ukraine-Hilfe.

Der BHC hatte zunächst Probleme in Angriff und Abwehr. Hannover erwischte den besseren Start und lag nach zehn Minuten mit 6:3 in Führung. Immer wieder scheiterte das Hinze-Team zu Beginn an Gästekeeper Domenico Ebner. Dann aber stabilisierte sich der BHC. Linus Arnesson brachte sein Team in der 17. Minute auf 7:8 heran. Hannovers Trainer Christian Prokop nahm kurz danach (8:9) die erste Auszeit.

Die Gastgeber hatten weiterhin ihre Probleme und ließen die Niedersachsen wieder auf 9:12 davonziehen (24.). Wenn der BHC traf, dann meist durch Einzelaktionen, weniger im gebundenen Spiel. Evgeni Pevnov besorgte das 14:10 für Hannover (27.). Die Defensive blieb löchrig, die Offensive abschlussschwach. TSV-Abwehrchef Bastian Roschek hatte mit seinen Nebenleuten das Geschehen im Griff. Nach einer schwachen ersten Halbzeit ging es für den BHC mit einem 11:15-Rückstand in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel blieb es dasselbe Bild: Die Bergischen scheiterten an Ebner, Nejc Cehte stellte auf 11:16 (32.). Der Rückstand blieb konstant – 13:18 (38.). Der BHC steckte aber nicht auf. Jeffrey Boomhouwer verkürzte auf 15:18 (42.), Prokop nahm die nächste Auszeit. Die zeigte Wirkung, der TSV setzte sich wieder auf 15:20 ab (42.). Doch die Berg- und Talfahrt ging weiter: Als die Gäste zwei Zeitstrafen kassierten, trafen Torwart Christopher Rudeck (per Fußabwehr!) und Emil Hansson zum 18:20 (45.). Lukas Stutzke stellte auf 19:20, Hannover nahm die letzte Auszeit (46.). Die vorher bedächtigen Fans waren nun da.

Cehte netzte ein, Max Darj traf nur den Pfosten – 19:21 (47.). Beide Mannschaften leisteten sich nun reihenweise Fehlwürfe, sechs Minuten fiel kein Tor. Hinze bat zur Besprechung (53.). Es half: Darj gelang der 20:21-Anschluss (53.), Tomas Babak aber nicht der Ausgleich. Doch auch den Niedersachsen zitterten nun die Hände. Torwart Rudeck wurde immer besser, Darj stellte auf Remis (21:21 in der 55. Minute).

Es wurde immer doller: Rudeck mit der nächsten Parade, und der genesene David Schmidt besorgte die erste Führung zum 22:21 (57.), Bommhouwer legte zum 23:21 nach (58.), Stutzke machte den Deckel drauf – 24:21 (58.). Der Rest war Formsache in einem Spiel, in dem der BHC nach der Pause nur noch acht Tore kassierte.

Christian Prokop (Trainer Hannover): „Das muss man jetzt erst einmal sacken lassen. Wir waren über 40 Minuten sehr gut im Spiel, haben unseren taktischen Plan gut umgesetzt bekommen mit einer sehr aktiven, aggressiven Abwehr. Wir haben uns vorne nicht verrückt machen lassen, haben diszipliniert gespielt, waren sehr gut in der Chancenverwertung, sodass zu Recht eine Führung zur Halbzeit auf der Anzeigetafel steht. In der zweiten Halbzeit kommen wir mit der 5:1-Deckung nicht so richtig klar. Aber vor allen Dingen kommt sehr viel Unruhe durch 4 gegen 6, verschiedenste Zeitstrafen, die wir bekommen, und spielen da unglücklich. Der BHC kommt noch einmal ran, statt dass wir uns absetzen können. Und dann muss man eindeutig sagen, dass wir an unserer Chancenverwertung scheitern in der zweiten Halbzeit. Ob das Tempogegenstoß ist oder der ein oder andere vom Kreis oder von außen dann war, gerade bei 19:21, da haben wir zweimal die Chance, wieder auf vier Tore wegzugehen. Das machen wir nicht. Und dann müssen wir einwilligen in eine sehr dynamisch spielende Mannschaft des BHC in den letzten zehn Minuten, die wir dann nicht mehr gestellt kriegen. Das tut halt sehr weh. Aber über 40 Minuten war ich sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft.“

Sebastian Hinze (Trainer BHC): „Wir sind megaglücklich, dass wir das Spiel noch gewonnen haben am Ende. In der Analyse des Spiels ist von Christian alles gesagt worden. Ich finde auch, dass sie das sehr, sehr gut machen defensiv, sehr diszipliniert arbeiten. Wir sehen in der ersten Halbzeit im gebundenen Spiel gar nicht so schlecht aus, aber sie finden trotzdem immer noch mal eine Lösung. Im gebundenen Spiel steht es 10 zu 10, aber wir verlieren in der ersten Halbzeit das Konterspiel deutlich. Wir haben es nicht geschafft, den Knoten platzen zu lassen. Das lag natürlich an Ebner. Wir haben über das Spiel 14 Bälle von 6 Metern liegen lassen, vom Kreis hatten wir grad zu Beginn gute Aktionen. Das tut schon weh, dass wir da nicht ins Spiel kommen. Da spielt man dann etwas vorsichtiger und hat nicht mehr die letzte Überzeugung, das ist klar. Wir wollten es in der zweiten Halbzeit deutlich besser machen, starten aber wieder mit zwei Bällen, die wir von 6 Metern verwerfen. Dann kommt noch eine Doppelparade. Danach ist es sicher die 5:1-Abwehr, aber auch der Switch, wo wir die Torhüterleistung von Rudeck kriegen. Wir haben noch umgestellt. Glücklich, dass wir das Spiel noch drehen, vor allem weil wir wieder so einen Moment hatten, wo wir wieder dran glauben. Da muss man bereit sein, das zu nehmen. Von daher: Glücklicher Sieg, und wir sind sehr glücklich.“

Weiter geht es für den BHC am 26. März mit einem Auswärtsspiel bei der HSG Wetzlar. Anpfiff ist um 15:30 Uhr. Das nächste Heimspiel steigt am 31. März in der Wuppertaler Uni-Halle ab 19:05 Uhr gegen die Füchse Berlin.

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