Fußball-Pokal: 7:1 (4:0) beim SC Velbert WSV kann weiter vom DFB-Pokal-Einzug träumen

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV steht im Viertelfinale des Niederrheinpokals. Der Titelverteidiger gewann am Dienstagabend (1. März 2022) beim Oberligisten SC Velbert mit 7:1 (4:0).

 Der WSV gab sich keine Blöße.

Der WSV gab sich keine Blöße.

Foto: Dirk Freund

Das Spiel begann mit einer Schweigeminute. Der WSV veröffentlichte folgende Stellungnahme: „Der Fußball steht für Frieden und Gemeinschaft. Fußball baut Brücken, er führt Menschen zusammen und sorgt für Verständigung zwischen den Völkern. Fußball überwindet Grenzen, aber er grenzt nicht aus. Wer Gewalt ausübt, wer Menschen und Menschenrechte verletzt, verlässt diese Gemeinschaft. Er teilt nicht die Werte des Sports. Unsere Werte. Aus der Geschichte haben wir gelernt, dass Krieg Leid bedeutet, Hass und Elend. Und dass es keinen Krieg geben darf. Der Wuppertaler SV verurteilt den kriegerischen Angriff auf die Ukraine. Wir stehen in unserer Haltung fest an der Seite der Menschen vor Ort."

Der WSV trat mit dem kompletten Kader an, allerdings nicht mit der Stammformation. So blieb etwa Kapitän Felix Backszat auf der Bank. Trainer Björn Mehnert reiste vom DFB-Lehrgang aus Frankfurt an.

Der Favorit ging bereits in der 5. Minute in Führung. Roman Prokoph bediente Semir Saric, und der schloss aus 16 Metern zum 1:0 für den Regionalligisten ab, Der WSV war weiter spielbestimmend, der SCV zog sich weit zurück und lauerte auf Konter. Moritz Montag zielte knapp rechts am Pfosten vorbei (10.), Prokoph köpfte an die Latte (19.). Zwei Minuten später traf Saric erneut: Sein Schuss landete abgefälscht im Velberter Kasten – 0:2 (21.).

Der WSV ließ nicht locker: Nach einer Ecke von Kevin Rodrigues Pires war Lion Schweers per Kopf erfolgreich – 0:3 (25.). Jannis Kübler vergab die nächste gute Möglichkeit (27.). Dann schnürte auch Schweers seinen Doppelpack, als er nach einer neuerlichen Ecke von Rodrigues Pires, der Backszat als Kapitän vertrat, hochstieg und wiederum einköpfte – 0:4 (42.). Saric verpasste in der 44. Minute seinen dritten Treffer, der Ball flog knapp über die Latte. Der abstiegsbedrohte Oberligist war in allen Belangen überfordert.

Der WSV wechselte zum zweiten Durchgang dreimal: Niklas Fensky, Dominik Bilogrevic und Isaak Akritidis kamen für Montag, Durim Berisha und Saric. Das erste Ausrufezeichen setzte aber der Gastgeber: Adolf Otibo entwischte Schweers und verkürzte zum 1:4 (50.). Doch schon unmittelbar nach dem Wiederanpfiff war der alte Abstand wieder hergestellt: Prokoph war im Strafraum gefoult worden, Rodrigues Pires schickte Torwart Richard Garweg in die falsche Ecke – 1:5 (51.).

Der WSV schaltete zwar etwas zurück, ließ aber nichts anbrennen. Nach einer Kübler-Vorlage traf Prokoph den Pfosten (60.). Das Spiel verlief nun deutlich unspektakulärer. Mehnert brachte Marco Königs und Noah Salau, der nach seiner am 16. Oktober erlittenen Verletzung sein Comeback feierte, für Prokoph und Schweers (75.). Zwei Minuten später erhöhte Kingsley Sarpei nach einer feinen Einzelleistung auf 6:1 für den WSV. Königs schob den Ball knapp am Tor vorbei (81.), auch Fensky netzte nicht ein (83.). Das gelang dann aber doch noch: Mit der letzten Aktion traf Sarpei zunächst den Pfosten, danach passte Königs auf Kübler, der zum Endstand vollendete.

Björn Mehnert (Trainer des WSV): „Meine Jungs haben Spielfreude gezeigt und sich viele Chancen herausgespielt. Wir haben es ganz gut gelöst und auch die Tore gemacht. Daher bin ich hochzufrieden.“

Ralf vom Dorp (Trainer des SC Velbert): „Wir waren nicht mit der vollen Mannschaft auf dem Platz, weil die Meisterschaft wichtiger ist. Doch die Spieler auf dem Platz haben das gut gemacht. Verdienter Sieger ist auch in der Höhe der WSV. Der Fokus liegt auf der Meisterschaft.“

Stephan Küsters (Sportlicher Leiter des WSV): „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, viel Druck ausgeübt und den Gegner nicht unterschätzt oder auf die leichte Schulter genommen. Wir hatten gefühlt 95 Prozent Ballbesitz. Wir haben bis auf den einen Konter nichts zugelassen. Die Einstellung war gut, so kennen wir die Mannschaft die gesamte Saison über. Und natürlich war es auch gute Werbung für das Spiel gegen Münster. Der Trainer darf jetzt wieder nach Frankfurt fahren (lacht).“

In der Regionalliga empfängt der WSV am Sonntag (6. März) den SC Preußen Münster. Anstoß im Stadion am Zoo ist um 14 Uhr. Es folgen das Nachholspiel am 9. März gegen den SV Straelen (19 Uhr) und die Auswärtspartie am 13. März bei der U23 des FC Schalke 04 (14 Uhr, Parkstadion).

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