Handball-Bundesliga: Mittwoch gegen Essen BHC will kurz vor dem Fest hellwach sein

Wuppertal / Solingen · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC steht am Mittwochabend (23. Dezember 2020) vor dem zweitletzten Spiel des Jahres. Um 20.15 Uhr kommt TuSEM Essen in die Klingenhalle.

 Max Darj beim 28:19-Heimsieg gegen Ludwigshafen.

Max Darj beim 28:19-Heimsieg gegen Ludwigshafen.

Foto: Dirk Freund

Trainer Sebastian Hinze weiß um die Qualität des Gegners: „Sie sind sehr stabil. Gerade mit Blick auf die vorigen Spiele erkennt man, dass sie immer dran sind.“ Dennoch sollen die BHC-Punkte 13 und 14 auf das Konto kommen.

Nominell stehen die Chancen aus Löwen-Sicht gegen den TuSEM besser als zuletzt bei den Rhein-Neckar Löwen. In Mannheim hätte es dennoch fast gereicht, zumal die Deckung hervorragend funktionierte und die Angriffseffizienz in der zweiten Halbzeit sehr hoch war. „Leider hat die Chancenauswertung in der ersten Hälfte viel kaputt gemacht“, hadert Hinze, der einräumt, dass ihn das Spiel auch im Nachgang etwas mehr als üblich beschäftigt hat. „Ich fand das schon sehr bitter für uns, so dass es etwas schwerer als sonst fiel, es abzuhaken.“

Insofern ist es gut, dass es direkt weitergeht. Die Essener haben zuletzt Erfolgserlebnisse gefeiert und dadurch Selbstvertrauen gewonnen. So holte die Mannschaft von Coach Jamal Naji einen Punkt (26:26) gegen den TSV Hannover-Burgdorf durch einen Last-Second-Treffer von Lucas Firnhaber. Bei GWD Minden wäre fast dasselbe wieder gelungen, doch hier scheiterte Noah Beyer beim finalen Siebenmeter. Die jüngste Partie gegen den HSC 2000 Coburg entschied der TuSEM mit 29:27 für sich, nachdem er bereits mit acht Toren Vorsprung geführt hatte.

„Was ihr Auftreten betrifft, haben sie dabei aber gar nicht gewackelt“, sagt Hinze. „Coburgs Torhüter Jan Kulhanek wurde in der Schlussphase zum Faktor, aber Essen hat konsequent immer weiter gemacht und ist auch dann noch abgeklärt geblieben, als die Gäste plötzlich auf ein Tor herankamen.“ Daher erwartet der BHC-Coach keine einfache Aufgabe. „Wir müssen in der Abwehr hellwach sein und dürfen im Positionsangriff auf keinen Fall undiszipliniert abschließen.“

TuSEM setzt auf Tempo, spielt erfolgreich Konter über seine starken Außenspieler und nutzt auch die zweite Welle und schnelle Mitte mit voller Überzeugung. „Das müssen wir unterbinden, so gut es geht“, sagt Hinze. Im eigenen gebundenen Angriff überzeugen die Essener neben Lucas Firnhaber durch Spielmacher Justin Müller und Dennis Szczesny auf der linken Seite. Gefahr strahlt die Truppe immer über Kreisläufer Tim Zechel aus, der bereits 37 Saisontore erzielt hat und hinter Firnhaber (41) bester Feldtorschütze der Mannschaft ist. Erfolgreichster Torjäger überhaupt ist Beyer mit 59 Treffern, wovon er 29 per Siebenmeter markiert hat. Zweiter Mann hinter dem Linksaußen ist übrigens ein Solinger. Lukas Becher, einst in der Jugend auch beim Bergischen HC aktiv, hat in seiner ersten Bundesliga-Saison bereits zwölf Mal getroffen.

„Für uns gilt es, das komplette Paket inklusive Rückzug und Organisation hinzustellen. Das ist gerade gegen Essen extrem wichtig“, sagt Hinze, der dabei im Innenblock neben dem gesetzten Max Darj wohl erneut auf Tom Kare Nikolaisen setzt. Ob der angeschlagene Csaba Szücs spielen kann, ist noch offen. „Tom Kare hat sich enorm gesteigert“, lobt Hinze den norwegischen Zugang, hofft aber, in Szücs eine weitere Option zu haben: „Wir wissen, dass Csaba sehr wichtig für uns ist.“

Nach dem vierten Teil des Dezember-Kraftaktes bleibt im Übrigen nicht viel Zeit zum Ausruhen. Schon am zweiten Weihnachtstag geht es für die Löwen beim TVB Stuttgart weiter. Anwurf in der Porsche-Arena ist um 16 Uhr. Anschließend beginnt die WM-Pause, die am 6. Februar mit der Partie gegen den TBV Lemgo-Lippe endet.

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