Die Stimmen nach dem Spiel BHC-Interimscoach Pütz: „Die Mannschaft lebt“

Wuppertal · Zwei Punkte sollten her für den Handball-Bundesligisten Bergischer HC gegen den TBV Lemgo Lippe. In der mit 2.386 Fans nicht ausverkauften Wuppertaler Uni-Halle wurde es nach dem 31:31 einer. Der BHC hat mit Blick auf die Tabelle weiter Hoffnung. Die Stimmen aus der Pressekonferenz.

 BHC-Interimstrainer Arnor Gummersson.

BHC-Interimstrainer Arnor Gummersson.

Foto: Dirk Freund

Florian Kehrmann (Trainer TBV Lemgo Lippe): „Das war heute ein enges Spiel mit schweren Voraussetzungen. Wir wussten, dass aktuell beim BHC sehr viel rund um den Handball passiert. Ich habe der Mannschaft gesagt, sie soll versuchen, das auszublenden. Ich glaube, am Anfang haben wir das nicht ganz geschafft. Wir kommen nicht gut ins Spiel, verwerfen zwei, drei eigentlich gut herausgespielte Chancen und kämpfen uns dann im Laufe der ersten Halbzeit ins Spiel. Dass der BHC in der Abwehr durchwechselt, können wir für uns nutzen, da sie uns nicht mehr so stellen konnten wie am Anfang.

In der zweiten Halbzeit ist es dann ein Spiegelbild: Wir kommen nicht gut rein, kämpfen uns – auch durch die Umstellung auf Sieben gegen Sechs – zurück und dann ist es ein ganz enges Spiel bis zum Schluss. Letztendlich können wir sagen: Beide haben einen Punkt und das ist toll – trotzdem: Ich bin sauer, weil uns durch eine Fehlentscheidung der zweite Punkt verloren geht. Ich habe schon genug Bilder geschickt bekommen, dass der Spieler bei der letzten Aktion im Aus steht. Am Ende hätten wir mit einem Tor gewonnen, ob das dann verdient ist oder nicht, ist egal. Wir haben in dieser Saison selbst auch schon genügend Spiele mit einem Tor verloren. (Bilder)

Bilder: Das BHC-Heimspiel gegen Lemgo Lippe​
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Das BHC-Heimspiel gegen Lemgo Lippe

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Foto: Dirk Freund

Gerechtigkeit gibt es nicht immer im Sport. Und trotzdem bin ich heute stolz auf meine Mannschaft. Wir haben heute trotz der beiden Ausfälle von Jan Brosch und Frederik Simak zeitweise eine richtig gute Abwehr gestellt. Wir haben uns durch das Spiel gekämpft und hier verdient einen Punkt geholt.“

Markus Pütz (Interimstrainer Bergischer HC): „Den einen Punkt nehmen wir natürlich mit, aber es tut natürlich weh, weil wir uns mehr vorgenommen hatten. Wir kommen sehr gut ins Spiel, stellen Lemgo defensiv vor Probleme und unser Umschaltspiel funktioniert gut. Der Knackpunkt kommt, als Kastelic sehr gut hält. Das Spiel jetzt auf die letzte Aktion herunterzubrechen, ist in meinen Augen zu einfach. Es war ein enges Spiel mit vielen 50:50-Aktionen. Ich weiß nicht, ob wir da heute den Vorteil hatten.

Es lag heute nicht an den Schiedsrichterentscheidungen. Es ist schade, dass wir das Sieben gegen Sechs vom TBV in Halbzeit zwei nicht so gelöst bekommen, wie wir es eigentlich wollten. Wir wussten um die Zweikampfqualität von Suton und Hutecek. Und das waren einfach zu viele Durchbrüche zwischen fünf und sechs, wo wir vielleicht den ein oder anderen hätten wegnehmen können. Wir lassen uns trotzdem von dieser Negativphase nicht unterkriegen und kämpfen uns zurück.

Das heißt: Die Mannschaft lebt, nimmt die Situation an und die Zuschauer sind dabei. Das ist das, was wir auf die Platte bringen wollen. Wir schaffen es wieder mehr, zu unserer Identität zurückzukommen. Und deswegen muss ich die Mannschaft loben. Wir werden jetzt weitermachen, rechnen uns auch in den kommenden zwei Spielen Chancen aus und solange es sportlich möglich ist, werden wir alles tun.“

Fabian Gutbrod (Sportkoordinator des Bergischen HC): „Wenn man sieht, dass wir mit der Schlusssirene ausgleichen, dann ist es ein gewonnener Punkt. Schaut man sich den Spielverlauf an, ist es eher ein verlorener Punkt. Lemgo hat es unglaublich clever und abgezockt gemacht. Sie tun uns in der zweiten Halbzeit wahnsinnig weh mit dem Sieben gegen Sechs.

Gefühlt machen sich mit jedem Angriff ein Tor. Das machen sie stark, beziehungsweise wir machen es nicht gut genug in der Abwehr, um das Spiel früher zuzumachen oder einen entscheidenden Vorsprung in der Schlussphase zu haben. Gut gefallen hat mir das Tempospiel, mit dem wir uns die Vorsprünge erarbeiten. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es ein bisschen wegbricht, wenn wir wechseln müssen.“

(red/jak)