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Handball-Bundesliga: BHC verliert gegen Kiel

40 starke Minuten waren zu wenig : BHC weiter ohne Sieg gegen Kiel

Der THW Kiel bleibt der einzige Bundesliga-Club, gegen den der Bergische HC noch nie gewonnen hat. In der mit knapp 3.000 Zuschauern ausverkauften Uni-Halle spielten die Löwen zwar lange auf Augenhöhe, zogen gegen den Titelfavoriten aber am Ende mit 29:34 (17:17) einmal mehr den Kürzeren. MIt jetzt 5:7 Punkten bleibt der BHC aber weiter im Liga-Mittelfeld.

Die Niederlage fiel am Ende deutlich zu hoch aus - immerhin hatte das Hinze-Team, das heute auf Leos Petrovsky verzichtete, einen Top-Start hingelegt und war schnell 5:2 in Führung gegangen. Dann wurde das Starensemble von der Förde wach, kämpfte sich heran und lieferte den Fans gemeinsam mit dem BHC in Halbzeit eins ein echtes Torfeuerwerk. Dabei zeigten sich die Löwen bestens auf die 3-2-1-Abwehr der Zebras vorbereitet, die ihnen in der Vergangenheit mit Weltklassespieler Duvnjak auf der Spitze schon oft den Zahn gezogen hatte.

Auch nach dem Remis zur Pause ließ der BHC zunächst nicht abreißen. Der Bruch kam erst in der 40. Minute, als zwei Fehler in der Offensive und zwei Zeitstrafen gegen die Abwehr-Chefs Darj und Szücs Kiel in die Karten spielten. Der Favorit nutzte das, um sich beim Stand von 21:21 mit drei Toren in Folge vorentscheidend abzusetzen. Danach kam der BHC nicht mehr richtig ins Rollen, blieb mehrfach an Duvnjak und Keeper Landin hängen und konnte dann auch kräftemäßig nicht mehr gegenhalten. Für den BHC traf Jeffrey Boomhouwer (7 Tore) am besten, bei Kiel traf Duvnjak, für den Trainer Filip Jicha ein Sonderlob übrig hatte, sogar acht Mal.

 Csaba Szücs (r.) und Max Darj (l.) arbeiten sich an Kiels Star Domagoj Duvnjak ab. Als die beiden BHC-Abwehrrecken in Halbzeit zwei kurz nacheinander Zeitstrafen kassierten, kippte das Spiel.
Csaba Szücs (r.) und Max Darj (l.) arbeiten sich an Kiels Star Domagoj Duvnjak ab. Als die beiden BHC-Abwehrrecken in Halbzeit zwei kurz nacheinander Zeitstrafen kassierten, kippte das Spiel. Foto: Dirk Freund
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Für die Löwen ist die Niederlage gegen den Champions-League-Teilnehmer kein Beinbruch. Als Tabellenelfter hat man weiter einen soliden Fünf-Punkte-Vorsprung auf die beiden Abstiegsplätze. Am Donnerstag wartet allerdings beim glänzend gestarteten SC DHfK Leipzig (8:2 Punkte) eine weitere ganz hohe Hürde.

Sebastian Hinze (Trainer BHC): „Es war ein verdienter Sieg des THW, nach der Pause hatten wir ein paar Fehlwürfe zu viel. Dazu standen Wiencek und besonders Torhüter Landin sehr gut. Aber Kompliment an meine Mannschaft, wir sind lange drangeblieben. Bei Überzahl waren die Kieler allerdings nur schwer zu verteidigen, da waren sie leider brutal gefährlich.“

Filip Jicha (Trainer THW Kiel): „Das erste Mal als Trainer hier war genauso schwer wie das erste Mal als Spieler. Der BHC ist immer unangenehm. Beide Teams hatten viel Laufbereitschaft, bis zur Pause hat uns der BHC stark unter Druck gesetzt. Nach der Niederlage in Hannover wollte er um jeden Zentimeter kämpfen. Mit unserem guten Angriff konnten wir das ausgleichen. Nach der Pause war der Abwehrblock dann besser, so konnten wir uns absetzen und Ruhe ins Spiel bekommen. Besonders loben möchte ich Domagoj Duvnjak. Er hat die Partie in der entscheidenden Phase an sich gerissen.“

Viktor Szilagyi (Geschäftsführer THW Kiel): „Das war kein Spaziergang heute. Wir sind nicht gut reingekommen, der BHC hat das Tempo zu Beginn diktiert. Wir haben in dieser Phase von unserem starken Angriff profitiert. Das Spiel in Veszprem war nicht im Hinterkopf, außer bei der Reiseplanung vielleicht. Das muss ich mal sagen, dort am Samstag ab 17.30 Uhr antreten zu müssen, ist nicht akzeptabel. Hoffentlich hat sich Lukas Nilsson nicht schlimmer verletzt.“

Jörg Föste (Geschäftsführer BHC): „In der ersten Halbzeit haben wir es sehr gut gemacht - nur den Kieler Rückraum nicht auf neun, sondern leider nur auf acht Meter Distanz halten können. Wie gut wir das heute insgesamt hinbekommen haben, zeigt die Tatsache, dass Duvnjak trotz der anstehenden Partie in Ungarn 50 Minuten auf der Platte stehen musste.“