Handball-BL: 32:30 (13:12) in Hannover BHC geht mit Sieg in die WM-Pause
Wuppertal · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat das letzte Spiel des Jahres gewonnen. Beim TSV Hannover-Burgdorf setzte sich die Mannschaft von Trainer Jamal Naji am Dienstagabend (27. Dezember 2022) mit 32:30 (13:12) durch. Bester BHC-Werfer vor 9.026 Fans war Tomas Babak mit sechs Treffern.
Beim BHC fehlten weiterhin Tom Bergner (Schulter), Csaba Szücs (krank), Tim Nothdurft (Hand) und Simen Schönningsen (Wurfarm). Linus Arnesson hatte dagegen seine Bauchmuskelverletzung kuriert und konnte wieder eingreifen.
Es wurde in den ersten 30 Minuten das erwartete Duell auf Augenhöhe. Der BHC agierte von Beginn an in der Defensive stark, hatte aber zunächst Probleme im Abschluss. Nach sechs Minuten führten die Niedersachsen mit 4:2., doch abschütteln ließ sich das Naji-Team nicht. In der 16. Minute führte Hannover 8:6, dann aber gelang Arnesson das 8:8 (20.).
Vier Minuten später netzte Lukas Stutzke zum 10:11 und damit den ersten BHC-Vorsprung ein. Die baute Tomas Babak sogar auf 10:13 aus. In einer hektischen Partie mit vielen Zeitstrafen kam Hannover aber bis zum Gang in die Kabinen wieder heran. 12:13 stand es zur Pause.
Stutzke erhöhte nach dem Wechsel auf 12:15 (32.). Hannover egalisierte zwar zum 15;15 (35.), doch aus der Ruhe bringen ließ sich der BHC nicht. Er führte die gesamte zweite Halbzeit mit ein oder zwei Tore – gestützt auf eine immer stärker werdende Torhüterleistung (erst Christopher Rudeck, in der Schlussphase Peter Johannesson), aber auch eine komplette Teamleistung um Spielmacher Tomas Babak.
Bezeichnend: Die Niedersachsen gleichen zwei Minuten vor dem Ende noch einmal zum 29:29 aus. Doch der BHC behielt die Nerven: Babak traf zum 29:30 und 29:31 (59.), es war die Entscheidung. Und keineswegs unverdient.
Jamal Naji (Trainer Bergischer HC): „Das war ein hartes Stück Arbeit. Wir hatten uns erhofft, dass wir das Spiel lange halten können gegen eine Hannoveraner Mannschaft, die eine super Hinrunde gespielt hat. Es war ein Stück weit eine andere Situation als im Hinspiel. Mit Jonathan Edvardsson fehlte diesmal ein Isolationsspieler. Da wollten wir im Matchplan Kapital draus schlagen - in der Art und Weise wie wir verteidigen. Das hat in den ersten Minuten nicht so gut geklappt, über das Spiel auch nur bedingt gut. Wir hatten große Probleme bei der Kreis-Kooperation. Aber wir haben immer an uns geglaubt, in den Phasen, in denen Hannover rangekommen ist, den Kopf aus der Schlinge gezogen und sind wirklich cool geblieben. Vor allem in der Crunchtime haben wir an unseren Ideen festgehalten. Wir hatten es mit einer bestimmten Auftakthandlung probiert, die zwei, drei Mal nicht funktioniert hat. Aber wir hatten den Glauben daran und dann zwei wichtige Aktionen positiv für uns gestaltet. Am Ende geht der Sieg aufgrund des Verlaufs in Ordnung für uns. Wir können heute froh und stolz auf uns sein.“
Christian Prokop (Trainer TSV Hannover-Burgdorf): „Es war ein sehr intensives Spiel vor einer tollen Kulisse. Wir hatten uns den Jahresabschluss natürlich anders vorgestellt, wussten aber, dass wir auf eine sehr spieldisziplinierte Mannschaft treffen, gegen die wir den Kopf immer oben behalten sollten und nicht in eine Überhastung kommen dürfen. Das ist aber in zwei, drei Phasen passiert. In der ersten Halbzeit haben wir es verpasst, auf drei Tore wegzugehen, haben überhastet geworfen oder an den Kreis gepasst. So mussten wir mit drei Toren Rückstand klarkommen. Auch der Start in die zweite Halbzeit ist nicht gelungen, so dass wir das Spiel von hinten raus gestalten. Wir hatten am Ende die Chance, hier auf Punktgewinn oder Sieg zu stellen, aber heute hat die etwas cleverere Mannschaft gewonnen, die nicht ganz so überhastet gespielt hat. Und mit Tomas Babak einen Spieler in ihren Reihen hat, der eine sehr gute Form hat.“
Jörg Föste (Geschäftsführer des Bergischen HC): „Es ist wunderbar für beide Teams vor so einer stimmungsvollen Kulisse zu spielen. Das war wirklich großartig. Wir haben ein leidenschaftliches Spiel gesehen - von beiden Seiten kämpferisch geführt. Wir haben gute Torhüterleistungen auf beiden Seiten gesehen. Zum Schluss hat den Ausschlag gegeben, dass wir trotz der bedrohlichen Situation zwei Minuten vor dem Ende die Ruhe bewahrt haben. Da hatten alle Anzeichen darauf hingedeutet, dass das Spiel zugunsten der Recken kippen würde. Da haben wir den Kopf oben behalten und die entscheidenden Nadelstiche gesetzt. Die Duelle zwischen Hannover und dem BHC sind immer etwas Besonderes. Es sind immer enge Spiele. Für den Handball-Fan ist das großartig, für die Trainer sind es vielleicht ein paar ausgelassene Chancen aus sechs Metern und die eine oder andere technische Fehlerhaftigkeit zu viel gewesen. Aber für das Publikum ist so ein Spiel eine echte Demonstration für unseren Sport.“
Weiter geht es für den BHC erst am 12. Februar 2023. Dann kommt MT Melsungen um 16:05 Uhr in die Uni-Halle. Es folgen das Auswärtsspiel bei der SG Flensburg-Handewitt (19. Februar, 16:05 Uhr) und die beiden Heimpartien gegen den TVB Stuttgart (26. Februar, 16:05 Uhr, Uni-Halle) und GWD Minden (2. März, 19:05 Uhr, Klingenhalle). Die Saison endet am 11. Juni mit einer Heimpartie gegen den HC Erlangen.
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