Ab dem 1. Juli in der Schwanenstraße Wuppertals ältester Grabstein wird ausgestellt

Wuppertal · Im Baustellen-Infobüro in der Elberfelder Schwanenstraße ist ab dem 1. Juli 2030 Wuppertals ältester derzeit bekannter Grabstein zu sehen. Er erinnert an Johannes Tropaneder, der 1648 starb und auf dem damaligen reformierten Friedhof in Elberfeld bestattet wurde.

Der historische Stein.

Foto: Stadt Wuppertal

Die – für Laien fast unleserliche – Inschrift besagt: „AO 1648 den 2. Deceb. Ist der ehrnfeste Johannes Tropander nachdem er den Gerichtschreibbers Dienst zu Elberfeld 44 Jahr treuwlich vertretten in Gott selig entschlaffen“.

Tropaneder lebte in bewegten Zeiten: Er muss noch Lage und Aussehen der Burg Elberfeld aus eigener Sicht gekannt haben. Er überlebte den Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 ebenso wie die Pest-Epidemie, der 1631 ein großer Teil der Menschen in Elberfeld und dem Wuppertal zu Opfer fiel.

Tropaneder wurde 1648 auf dem damaligen evangelisch-reformierten Friedhof, in unmittelbarer Nähe zur heutigen City-Kirche, bestattet. Als dieser 1785 aufgelöst wurde und an dieser Stelle Grünflächen angelegt wurden (vermutlich, weil die Lebenden in Elberfeld mehr Platz brauchten), wurde dessen Grabstein pietätvoll aufbewahrt, zu seinem Geburtshaus gebracht und dort aufgestellt. „Das ist vielleicht ein Indiz dafür, dass der langjährige Gerichtsschreiber und für die damalige Zeit sehr alt gewordene Tropaneder sich einiger Wertschätzung erfreute“, so die Verwaltung.

Im Laufe der Zeit wurde der Grabstein auf dem Grundstück neu genutzt – zuletzt als Treppenstufe zur Terrasse des heutigen Hauses, ein für Grabsteine nicht unübliches Schicksal. Dort wurde er von der Familie des jetzigen Eigentümers wiederentdeckt und gerettet.

Jetzt wurde der Grabstein den städtischen Archäologen übergeben. Die zeigen ihn zunächst im „Baustellenbüro Elberfeld 2030“ interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Langfristig könnte der Grabstein wieder zu seinem angestammten Ort am Kirchplatz zurückkommen. „Dafür werden wir aber zunächst das Gespräch mit Vertretern der City-Kirche suchen“, kündigt der städtische Archäologe Florian Odijk an.