Auszeichnung des LVR Iris Colsman mit „Rheinlandtaler“ ausgezeichnet

Wuppertal / Köln · Die Wuppertalerin Iris Colsman ist in Köln von dem Landschaftsverband Rheinland mit dem Rheinlandtaler in der Kategorie „Gesellschaft“ ausgezeichnet worden. Die Ehrung verleiht der LVR an einzelne Personen, Institutionen oder Vereine, die sich in besonderer Weise, den Werten des LVR entsprechend, im Rheinland für die Gesellschaft engagieren. Neben ihr ist Brigitte Müller aus Remscheid die zweite Preisträgerin.

 Brigitte Müller (li.) und Iris Colsman.

Brigitte Müller (li.) und Iris Colsman.

Foto: LVR / Uwe Weiser

Iris Colsman hat sich der Inklusion verschrieben und setzt sich bereits seit vielen Jahren in Wuppertal und Umgebung dafür ein, dass Menschen mit Behinderung selbstbestimmt leben und mitleben können. Bereits zu Zeiten, als das Thema Inklusion noch kaum öffentlich bekannt war, begann Frau Colsman unterschiedliche Projekte rund um die Selbstbestimmung und Inklusion ins Leben zu rufen. Aus diesen anfänglichen Projekten wurden im Laufe der Zeit feste Institutionen und Anlaufstellen für Menschen mit Behinderungen in Wuppertal.

Bürgermeister Uwe Schneidewind, der an der Verleihung leider nicht persönlich teilnehmen konnte, richtet in einer Grußbotschaft seine Glückwünsche aus und würdigt die Dienste, die Iris Colsman für die Inklusion in Wuppertal geleistet hat: „Im Namen von Rat und Verwaltung der Stadt Wuppertal und auch persönlich gratuliere ich Ihnen sehr herzlich.“ Sein persönliches Fehlen bei der Verleihung in Köln bedauere der Oberbürgermeister sehr und lädt die Preisträgerin zu einem persönlichen Gespräch in das Rathaus ein.

Iris Colsman, geboren in den Niederlanden, hatte bereits im Kindesalter erste Berührungspunkte mit dem Thema Inklusion. Wenn auch eher unterbewusst setzte sie sich in der Schulzeit für eine Klassenkameradin und einen Nachbarsjungen ein, die beide eine Behinderung hatten. Diese Begegnungen bestärkten sie später darin, ihre eigenen Kinder in einem integrativen Kindergarten anmelden zu wollen.

Und weil es davon im Jahr 1988 noch keinen gab, gründete Colsman einen neuen – den integrativen Kindergarten Wuppertal. Sie absolvierte eine pädagogische Ausbildung, eine Ausbildung im Bereich der Heilpädagogik und setzte sich in ihrer heilpädagogischen Praxis für die inklusive pädagogische Arbeit ein. Um mehr mit Menschen mit Behinderungen in Begegnung zu treten und diesen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, gründete Iris Colsman schließlich im Jahr 1997 mit weiteren Beteiligten die Färberei Wuppertal.

2013 übernahm sie die Leitung des Zentrums für Integration und Inklusion, wo sich Menschen mit und ohne Behinderung im Café oder bei Sportkursen treffen können und Beratung erhalten. Auch die Koordinierung-, Kontakt-, und Beratungsstellen für Menschen mit Behinderung, kurz KoKoBe, die vom LVR gefördert werden, sind dort angegliedert.

Zudem leitet Colsman seit 2015 das Kompetenzzentrum Selbstbestimmtes Leben Düsseldorf. Dies ist eines von insgesamt fünf Kompetenzzentren in NRW, die das Land NRW zur dauerhaften Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit Behinderung ins Leben gerufen hat. Und auch auf kommunalpolitischer Ebene war Iris Colsman viele Jahre lang in Wuppertal als Mitglied des Beirats der Menschen mit Behinderung aktiv. Insgesamt sind es mehr als 30 Jahre, die sich Iris Colsman bereits für eine inklusive Gesellschaft stark macht.

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