An Palästinensischen Freundschaftsverein Wuppertaler „Heimatpreis“: FDP kritisiert OB Schneidewind

Wuppertal · Die FDP-Ratsfraktion kritisiert die Verleihung des „Heimatpreises 2021“ an den Palästinensischen Freundschaftsverein in Wuppertal. Die Liberalen nehmen davon auch Oberbürgermeister Uwe Schneidewind nicht aus.

 Marcel Hafke.

Marcel Hafke.

Foto: Christoph Petersen

Die Entscheidung habe „über die Stadtgrenzen hinaus für Aufregung“ gesorgt. Bereits in der Jury habe die Jüdische Kultusgemeinde dagegen gestimmt. Zuletzt habe Volker Beck, ehemaliger Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender des Tikvah-Instituts, das sich gegen Antisemitismus einsetze, die Aberkennung des Preises aufgrund israelfeindlicher Tendenzen des Vereins gefordert.

„Wenn die kritische Haltung der Jüdischen Kultusgemeinde nicht dazu führt, dass man die Preisvergabe an diesen Verein eingehend prüft, zeugt das von mangelnder Sensibilität des Oberbürgermeisters, wenn es um Antisemitismus geht“, so Marcel Hafke, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion und Vorsitzender der Wuppertaler FDP.

Der Oberbürgermeister sei jetzt „in der Verantwortung aufzuklären, wieso der Preis an einen Verein vergeben wurde, auf dessen Facebook-Seite antisemitische Codes zu finden sind. Insgesamt zeigt die entstandene Diskussion, dass es mehr Sensibilität im Umgang mit dieser Thematik in unserer Stadt braucht“, erklärt Hafke. „Ich fordere daher ein klares Bekenntnis zu unserer Partnerstadt Be'er Scheva sowie für Israel und gegen Antisemitismus.“

Eine Aberkennung des Preises lehne der OB bislang ab. „Ich wünsche mir, dass wir in Wuppertal vorangehen und einen nachhaltigen Dialog zwischen den verschiedenen Gruppen anstoßen und zur Aufklärung über Antisemitismus beitragen“, so der Wuppertaler FDP-Vorsitzende.

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