Gebremste Frühjahrsbelebung Wuppertaler Arbeitslosenquote liegt bei 10,2 Prozent
Wuppertal · Ende März waren Wuppertal 18.635 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 338 Personen oder 1,8 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum März des Vorjahres sind es aber 2.830 Personen (plus17,9 Prozent) mehr. Die Arbeitslosenquote beträgt 10,2 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich noch auf 8,7 Prozent (pls 1,5 Prozentpunkte).
„Trotz der weiter spürbaren Pandemie-Auswirkungen ist die Arbeitslosigkeit erneut gesun-ken. Die übliche Frühjahrsbelebung bleibt mit Blick auf den im Vergleich zum Vormonat überwiegend rückläufigen Stellenzugang jedoch sehr verhalten,“ fasst Martin Klebe, Leiter der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal die aktuellen Entwicklungen am Arbeitsmarkt zusammen.
Sie verlaufen in den bergischen Städten unterschiedlich. Während in Remscheid die Arbeitslosigkeit in beiden Rechtskreisen weiter zurückgegangen ist, hat sich in Solingen und Wuppertal die Zahl der Arbeitslosen zwar bei der Agentur für Arbeit verringert, gleichzeitig ist jedoch eine Zunahme der Zahl der Arbeitslosen bei den Jobcentern zu beobachten. Ursächlich für diese Entwicklung sei, dass zumindest ein Teil der Arbeitslosen, deren Anspruch auf Arbeitslosengeld 1 ausgelaufen ist, zur weiteren Sicherung ihres Lebensunterhaltes Leistungen der Grundsicherung beantragen müssen. „Diese Rechtskreiswechsel wer-den sich in den kommenden Monaten fortsetzen“, heißt es.
Die seit dem vergangenen Frühjahr deutlich verringerten Beschäftigungsmöglichkeiten hätten zu einer deutlichen Zunahme der Langzeitarbeitslosigkeit geführt. Im Vergleich zum März des Vorjahres hat sich die Langzeitarbeitslosigkeit um fast 50Prozent erhöht. Insgesamt sind 43,6 Prozent aller Arbeitslosen im Städtedreieck inzwischen länger als ein Jahr arbeitslos.
Erfreulich sei, dass bei der Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit eine nachhaltige Trendumkehr eingetreten sei. Seit Monaten gehe die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen zurück, auch wenn das Vorjahresniveau noch nicht ganz wieder erreicht werden konnte. „Ungeachtet aller überwiegend kritischen Entwicklungen bleibt die Kurzarbeit der stabilisie-rende Faktor im regionalen Arbeitsmarktgeschehen“, teilt die Agentur mit.
Im Februar 2021 wurden in der Stadt Wuppertal insgesamt 197 Anzeigen auf Kurzarbeitergeld für 1.925 Personen bearbeitet. Die Daten für die tatsächlich erfolgte Kurzarbeit erfordern eine Wartezeit von sechs Monaten. Im September 2020 haben in Wuppertal insgesamt 1.006 Betriebe für 8.865 Personen Kurzarbeitergeld beantragt. Die Kurzarbeiter-Quote stellt den Anteil an der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung dar und betrug im September 6,9 Prozent.
Im März 2021 wurden der Agentur für Arbeit Wuppertal 376 neue Stellen gemeldet, das sind 32 (minus 7,8 Prozent) weniger als im Vormonat. Somit wurden seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahr 403 (minus 27,2 Prozent) weniger neue Stellen gemeldet. Im Bestand befinden sich nun insgesamt 1.080 offene Stellen. Das sind 31 mehr als im Vormonat und 1.111 weniger als im Vorjahresmonat. Unter 25 Jahren sind 1.925 junge Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen - im Vergleich zum Vormonat sind dies 19 Jugendliche (-1,0 Prozent) weniger. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Jugendarbeitslosigkeit um 237 Personen (plus 14 Prozent) gestiegen. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Aktuell sind es 8.317 Menschen, 2.997 (plus 56,3 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Von den Langzeitarbeitslosen werden 88,3 Prozent (7.342) in der Grundsicherung betreut.
Die Unterbeschäftigung erfasst zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Personen, die als Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Maßnahmen, aufgrund von Krankheit oder sonstigen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden. Die Unterbeschäftigung umfasst aktuell 30.238 Personen. Das sind 598 Personen weniger als im Vormonat und 179 Menschen (+0,6 Prozent) mehr als vor einem Jahr.