Hilfe für Wuppertaler in Not WiN - eine traurige Erfolgsstory

Wuppertal · 20 Jahre alt wird in diesem Monat die Medieninitiative "WiN — Hilfe für Wuppertaler in Not". Im Forum der Stadtsparkasse fand aus diesem Anlass eine Vortragsveranstaltung statt.

 WiN-Schatzmeister Gunther Wölfges machte, wie auch Festredner Rainer Hoffmann, deutlich: „20 Jahre ’Hilfe für Wuppertaler in Not’ ist kein Grund zum Feiern, sondern ein Anlass, darüber nachzudenken, wie Not zu verhindern ist.“

WiN-Schatzmeister Gunther Wölfges machte, wie auch Festredner Rainer Hoffmann, deutlich: „20 Jahre ’Hilfe für Wuppertaler in Not’ ist kein Grund zum Feiern, sondern ein Anlass, darüber nachzudenken, wie Not zu verhindern ist.“

Foto: Höllwarth

Es ist die soziale Ungleichheit in unserer Gesellschaft, die letztlich mitentscheidend für die Armut verantwortlich ist, die Vereine wie WiN nötig machen. Dies war die Quintessenz der Aussagen der beiden Hauptredner. DGB-Vorsitzender Rainer Hoffmann, als Wuppertaler mit der Arbeit von WiN bestens vertraut, formulierte: "Wer von Armut spricht, darf nicht über Reichtum schweigen." Kapitalerträge würden weniger besteuert als Lohnarbeit — da sei etwas faul im System.

Speziell mit der Rolle von Kinderarmut setzt sich Thomas Groos auseinander. Der Abteilungsleiter aus der Solinger Statistikstelle präsentierte dazu wichtige Erkenntnisse aus seiner Mitarbeit im Landesprojekt "Kein Kind zurücklassen! Kommunen in NRW beugen vor." Ein Ergebnis: Kinder aus sozial schwachen Milieus landen in Schulformen, die einen späteren beruflichen Aufstieg schwer machen. Dies sei durch die 2008 eingeführte freie Grundschulwahl erkennbar verschärft worden. Groos machte die damit einhergehende Trennung deutlich: "Immer mehr arme Kinder sammeln sich in immer weniger Schulen."

Besonders benachteiligt sind Kinder, deren Eltern einen niedrigen Bildungsstand haben. "Der Migrationshintergrund ist dabei von sekundärer Bedeutung", betonte Groos. Denn wenn damit ein gehobener Sozialstatus einhergeht, was allerdings nicht oft genug der fall ist, werden die Kinder auch gefördert. "Entscheidend für die spätere Biographie ist die Bildung", fasste Groos zusammen. Schließlich finden sich unter den Hartz-IV-Beziehern nur selten Abiturienten.

WiN wurde von den Redaktionsleitungen von Radio Wuppertal, der WZ, der Wuppertaler Rundschau und dem WDR gegründet. Zwölf ehrenamtliche Mitarbeiter kümmern sich um rund 500 Hilfsfälle pro Jahr. Spenden unter IBAN: DE72 3305 0000 0000 9609 30 bei der Sparkasse Wuppertal. Infos: win-wuppertal.de

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