Beratungsstelle „esperanza“ Mehr als 800 Schwangere brauchten finanzielle Hilfen

Wuppertal / Solingen · Für junge Familien und besonders für Frauen in existenziellen Notlagen wird die Schwangerenberatung „esperanza“ des Caritasverbandes Wuppertal/Solingen immer wichtiger. Drei von vier Ratsuchenden brauchten im Jahr 2019 dingend Unterstützung – sei es, weil sie arbeitslos waren, weil Schulden drückten oder kein geeigneter Wohnraum zur Verfügung stand, um ein Baby versorgen zu können.

 Getrübte Freude: Immer mehr Frauen stehen mit ihrer Schwangerschaft und der Geburt vor großen existenziellen Problemen und sind auf Unterstützung durch „esperanza“ angewiesen, um ihren Babys einen gesunden Start zu ermöglichen,

Getrübte Freude: Immer mehr Frauen stehen mit ihrer Schwangerschaft und der Geburt vor großen existenziellen Problemen und sind auf Unterstützung durch „esperanza“ angewiesen, um ihren Babys einen gesunden Start zu ermöglichen,

Foto: Susanne Bossy

Insgesamt beriet „esperanza“ im vergangenen Jahr in Wuppertal und Solingen 1.100 Frauen und Männer (Wuppertal 800, Solingen 300). „Armut ist bittere Realität, besonders bei jungen Familien. Das spüren unsere Beraterinnen und Berater immer deutlicher“, so Kornelia Fazel, die die Beratungsstellen der Caritas in Wuppertal und Solingen leitet. 590 Wuppertaler Schwangere und 237 Solinger Frauen erhielten über „esperanza“ eine finanzielle Hilfe aus der Bundesstiftung Mutter und Kind oder aus dem Erzbischöflichen Hilfsfonds. Insgesamt vergab die Beratungsstelle der Caritas Wuppertal/Solingen über 400.000 Euro.

Gründe für Beratungsgespräche waren neben Armut und Existenzangst: psychische Überforderung, Angst vor einer Behinderung des Kindes, eine ungewollte Schwangerschaft und der Umstand, als Minderjährige schwanger geworden zu sein. 2019 ließen sich 22 Schwangere unter 18 Jahren beraten. 35 Mütter konnten im Rahmen des Projekts „Frühe Hilfen in Wuppertal“ von einer Familienhebamme der Caritas von der Schwangerschaft bis zu einem Jahr nach der Geburt betreut werden. Immer häufiger, so Kornelia Fazel, sei „esperanza“ auch für Zugewanderte ein Rettungsanker.

So hatten im vergangenen Jahr etwa 60 Prozent der Ratsuchenden einen Migrations- oder Fluchthintergrund. „Es geht in den Gesprächen dann häufig um Themen wie Mutterschafts- und Elterngeld oder einfach um die Frage, wie man an ein Babybett, einen Wickeltisch oder Strampler kommt.“ Vielfach konnte die Beratungsstelle mit gespendeten Gegenständen und Babyerstausstattung helfen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Hallux valgus
Verschiedene Therapiemethoden je nach Verlauf Hallux valgus