Gesundheit Erste Hilfe rettet Leben – auch während der Corona-Pandemie

Wuppertal · Ob Unfall im Straßenverkehr, Notfall am Badesee oder Sturz im Ferienhaus: Auch im Urlaub, der für viele Familien Ende der Woche beginnt, sollte man darauf vorbereitet sein, im Notfall zu helfen. Doch in Corona-Zeiten sind viele Menschen besorgt um ihre eigene Gesundheit und fragen sich: Wie kann man in einem Notfall helfen, ohne sich selbst unnötig zu gefährden und eine Ansteckung mit Covid-19 zu riskieren?

 Die Kurse laufen wieder – mit den entsprechenden Schutzmaßnahmen.

Die Kurse laufen wieder – mit den entsprechenden Schutzmaßnahmen.

Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.

Besonders die Mund-zu-Mund-Beatmung während der Herz-Lungen-Wiederbelebung steht in der aktuellen Corona-Pandemie zur Diskussion. „Grundsätzlich sollte jeder Mensch immer Erste Hilfe leisten“, sagt Michael Neumann, Ausbildungsleiter der Bergischen Johanniter. Einen Notruf abzusetzen sei das Minimum im Notfall. Das gilt genauso während der Corona-Pandemie. „Der Ersthelfer sollte dabei jedoch immer auf seinen Eigenschutz achten und sich selbst nicht in Gefahr begeben.“ Ist der Verletzte an Corona erkrankt oder der Ersthelfer unsicher, kann aktuell auf die Beatmung verzichtet werden. Neumann: „Sie setzen den Notruf ab und führen anschließend ununterbrochen die Herzdruckmassage durch.“ Gleichzeitig kann das Gesicht des Betroffenen mit einem Tuch oder einem Kleidungsstück abgedeckt werden, um das Risiko einer Tröpfcheninfektion zu minimieren.

Laut der Arbeitsgemeinschaft der Notärzte in Nordrhein-Westfalen (AGNNW) treten mehr als 60 Prozent der Herz-Kreislauf-Stillstände zu Hause auf. In vielen Fällen sind die Ersthelfer also Familienmitglieder oder andere nahe stehende Personen, die das Risiko einer möglichen Ansteckung in der Regel besser einschätzen können als eine fremde Person. „Wenn möglich, sollten Sie, neben der Herzdruckmassage, auch die Atemspende geben“, so Neumann. Falls der Ersthelfer selbst zur Corona-Risikogruppe gehört, können andere Personen ermuntert werden, Erste Hilfe zu leisten. „Ist niemand in der Nähe, versuchen Sie, so gut es geht und mit angemessenen Sicherheitsabstand zu helfen“, empfiehlt er. Ein Notruf sollte in jedem Fall abgesetzt werden.

Wer sein Wissen zur Ersten Hilfe auffrischen möchte, kann das online unter www.johanniter.de/corona-erste-hilfe. Hier gibt alle wichtigen Infos rund um Erste-Hilfe-Maßnahmen sowie Videos zu verschiedenen Themen. ErsteHilfe-Kurse werden nach einem den gültigen Hygiene- und Abstandsregelungen angepassten Konzept durchgeführt. Dazu gehören unter anderem kleinere Gruppen, eine Einweisung in Hygienemaßnahmen zu Beginn des Kurses sowie eine Maskenpflicht abseits des zugewiesenen Sitzplatzes. Eine Übersicht für Remscheid, Solingen und Wuppertal sowie den direkten Link zur Kursanmeldung gibt es unter www.johanniter.de/az-bergisch-land

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