Bergische Uni Was kann die elektronische Patientenakte?

Wuppertal · Welche Auswirkungen hat die Einführung einer elektronischen Patientenakte (ePA) in Krankenhäusern auf das Personal, die Organisation sowie die Patientinnen und Patienten?

 Der Campus Grifflenberg der Bergischen Uni.

Der Campus Grifflenberg der Bergischen Uni.

Foto: arturimages/Tomas Riehle

Das erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Bergischen Kompetenzzentrums für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomik der Bergischen Universität unter Leitung von Prof. Dr. Juliane Köberlein-Neu seit dem 1. Mai gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Universitäten Köln und Dortmund. Das Verbundprojekt „Electronic patient record and its effects on social aspects of interprofessional collaboration and clinical workflows in hospitals“ (eCoCo) wird in den nächsten drei Jahren vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 1,26 Mio. Euro gefördert. Der Anteil der Bergischen Uni beträgt 180.000 Euro.

Im Verbundprojekt „eCoCo“ widmen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Einführung von elektronischen Patientenakten (ePA) in Krankenhäusern. Die Einführung der „ePA“ ist ein Kernstück der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Im Rahmen des Verbundprojekts „eCoCo“ analysieren die Forscherinnen und Forscher die sozialen Aspekte der Veränderungen, die durch die Umstellung von papierbasierten auf elektronische Patientenakten in Krankenhäusern entstehen. Im Fokus stehen unter anderem die Arbeitszufriedenheit des Krankenhauspersonals, das Arbeitsklima sowie die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten.

Für die Studie kooperieren die Universitäten mit drei Krankenhäusern in Düsseldorf, Oberhausen und Wuppertal. Dort führen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Beobachtungsstudien, Interviews, Gruppendiskussionen und Dokumentenanalysen durch. Das Bergische Kompetenzzentrum für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomik der Uni Wuppertal ist mit der Analyse von Einflüssen betraut, die sich durch die Umstellung auf Prozessebene ergeben. „In diesem Rahmen schauen wir uns die Prozesse inhaltlich an – wir erfassen die Abläufe, Zeitaufwände sowie die Mensch-Technik-Interaktion und analysieren sie schließlich mit Blick auf die Veränderungen, die sich beispielsweise für die Dokumentationszeit sowie das Stresslevel des Gesundheitspersonals und die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten ergeben“, erklärt Prof. Dr. Juliane Köberlein-Neu.

In einem ersten Schritt werden hierfür in Abstimmung mit den teilnehmenden Krankenhäusern für ausgewählte Anwendungsfälle Prozessbeschreibungen erstellt und Fragebögen und Prozessdokumentation entwickelt. „Über eine anschließende Zeiterfassung der Prozesse sowie durch wiederholte Befragung sollen Veränderungen in den Arbeitsabläufen und Auswirkungen auf die soziale Situation in den Kliniken verdeutlicht werden“, so Prof. Köberlein-Neu. Neben der Analyse der Einflüsse auf den Klinikalltag will das Forschungsteam auf Grundlage der Ergebnisse auch Hilfestellungen und Empfehlungen entwickeln, die der Vorbereitung und Evaluation der Einführung einer elektronischen Krankenakte in Krankenhäusern dienen.

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